Kohlköpfe stecken voller Kraft! Sie sind voller Vitamine und Mineralstoffe, liefern viel Ballasttstoffe und haben einen hohen Gehalt an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzeninhaltsstoffen. Die Antikrebswirkung vom Rotkraut oder Blaukraut, wie es auch genannt wird, ist auf den hohen Glukosinolatgehalt zurückzuführen. Dieser Stoff steht im Zusammenhang mit einer gesteigerten Aktivität eines Krebsschutzsystemes im Menschen. Blaukraut ist ein typisches Herbstgemüse. Es kann auch sehr gut gelagert werden. Es hat ein kräftiges Aroma und kann auf viele Arten zubereitet werden.
Botanisches
Blaukraut wird heute vor allem in Mittel- und Nordeuropa angebaut, obwohl die wahrscheinliche Wildform, Brassica oleracea, vermutlich an den Küsten des Mittelmeeres und der europäischen Atlantikküste wächst. Botanisch gesehen gehört Blaukraut in die große Familie der Kreuzblütler, heute auch Brassicaceae genannt. Die verschiedenen Kohlgewächse gehören in diese Gruppe, aber auch Raps, Radieschen, Senf, Meerrettich und Kresse. Der Krautkopf ist eine gestauchte Achse mit sich nicht entfaltenden Blättern, vergleichbar etwa einer Knospe. Blaukraut gleicht in seiner Form stark dem Weißkraut. Die Blätter sind durch den Anthozyangehalt rot gefärbt.
Medizinisches
Bereits bei den Römern galten Kohl und Kraut als Heilmittel. Sie wurden bei Gicht, Rheuma, Wunden, Geschwüren und Schwellungen eingesetzt und zwar als Wickel über die betroffenen Stellen. Auch offene Beine schließen sich nach einigen Wickeln wieder. Dazu wird ein großes Kohlblatt mit einem Nudelwalker auf einer glatten Unterlage gewalkt. Dabei werden die Zellen aufgebrochen und der heilende Saft kann austreten. Dann wird das so behandelte Blatt auf die erkrankte Stelle gebunden. Es kann über Nacht liegen bleiben oder so lange, bis es sich trocken anfühlt. Dann kann man es erneuern. Prellungen und Verstauchungen können auch so behandelt werden.
Ernährungsphysiologisches
Aus ernährungsphysiologischer Sicht enthält das gesunde Herbst- und Wintergemüse kaum Energie, dafür aber sehr viele Nährstoffe. Bei den Mineralstoffen sind es Kalium und Phosphor die hervorstechen. Besonders reich ist es an Vitamin C und Folsäure. Etwas ganz interessantes spielt sich in den Kohlgemüsen mit dem Vitamin C ab. Es geht nicht wie bei anderen Gemüsen durch das Kochen verloren, sondern entsteht erst durch die Hitzeanwendung aus einer Vorstufe, dem Ascorbigen.
Die Ballaststoffe sorgen für eine geregelte Verdauung. Rotkohl ist aber nicht für jeden leicht verdaulich. Die Verdaulichkeit lässt sich durch Zugabe von Kümmel, Majoran, Fenchel, Bohnenkraut oder Anis verbessern. Wer diese Gewürze nicht im Gemüse haben will, kann auch einen Tee aus einem dieser Gewürze dazu trinken.
Der typische, scharfe Geschmack kommt von den Glukosinolaten. Diese schwefelhaltigen Senföle werden enzymatisch abgebaut, wenn man das Gemüse aufschneidet und verarbeitet. Die Abbauprodukte der Glukosinolate sind stark bioaktiv und dienen unserer Gesundheit. Sie wirken antimikrobiell, krebshemmend und leicht senkend auf den Cholesterinspiegel. Auch die vielen Ballaststoffe wirken cholesterinsenkend.
Der rote Farbstoff zählt zu den Flavonoiden. Die stärken das Immunsystem, hemmen Entzündungen und fangen freie Radikale. Zusammen mit Vitamin C sorgen sie für einen gesunden Fettstoffwechsel. Eine Reihe von Studien zeigt auch, dass die Kohlgemüse vor Dickdarmkrebs schützen. Besonders Leber und Darm werden durch Abbauprodukte der Glukosinolate geschützt. Interessanter Weise konnte gezeigt werden, dass im gekochten Gemüse sogar eine größere Menge an Enzymen gebildet wurden als in der Rohkost. Durch kurzes Kochen, etwa zehn Minuten, werden die schützenden Inhaltsstoffe besonders leicht verfügbar für den Menschen.
Küchengeheimnisse
Will man Blaukraut als Rohkost genießen, sollte es fein gehobelt und etwas gestampft werden. So können die Enzyme besser wirken. Mit einer guten Salatsauce abgeschmeckt erhält man eine wohlschmeckende Rohkost. Der Salat soll vor dem Essen aber so richtig durchziehen. Man kann auch Äpfel oder Orangen hineinmischen. Will man den Salat warm servieren, blanchiert man die Blätter vorher. Meistens wird Blaukraut als Gemüse gegessen. Sehr gut machen sich gedörrte Maroni dazu. Gerne gibt man auch saure Äpfel oder Kümmel dazu. Die blauviolette Farbe ist der besondere Reiz dieses Gemüses. Es zählt zur Kochkunst, diese Farbe zu erhalten. Fügt man etwas Natron bei, wird das Gemüse blau-violett. Will man es kräftig rot haben, gibt man ein wenig Zitronensaft hinzu. Chemisch gesehen lässt sich diese Wirkung auf die Anthocyane zurückführen, die als Säureanzeiger fungieren.
Einkauf
Blaukraut wächst vom Frühling bis zum Winterbeginn. Es verträgt sogar leichte Fröste. Es ist gut lagerfähig und darum fast das ganze Jahr zu haben. Beim Einkaufen muss man darauf achten, dass die Blätter knackig sind und sich leicht brechen lassen. Gummiartige Blätter sind alt oder die Köpfe wurden schlecht gelagert. Beschädigte Außenblätter faulen schnell. Die Köpfe müssen schwer sein, sonst liegen die Blätter zu locker. Greifen wir im Winter öfters zu diesen recht günstigen Kraftpaketen und wir tun unserer Gesundheit einen großen Gefallen.
Die Nahrungsergänzungsmittelindustrie erwirtschaftet allein in den USA schätzungsweise 37 Milliarden Dollar pro Jahr und wächst jedes Jahr weiter. Da es sich um einen so lukrativen Markt handelt, versuchen die Unternehmen, die Marketingmaschine anzukurbeln, um den Konsument um jeden Preis davon zu überzeugen, dass sie auf ihre Produkte angewiesen sind, um gesund zu bleiben. Doch was ist die Wahrheit? Sind diese Produkte wirklich der Schlüssel zu perfekter Gesundheit, oder sind sie nur ein Marketing-Hype?
Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln
In einer kürzlich durchgeführten Meta-Analyse wurden 84 Studien untersucht, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Obwohl die Studie eine leichte Verringerung des Krebsrisikos durch die Einnahme von Multivitaminpräparaten feststellte, ergab sich kein statistisch signifikanter Nutzen für die kardiovaskuläre Gesundheit oder die Gesamtmortalität. Bei der Einnahme von Beta-Carotin-Ergänzungsmitteln wurde sogar ein leicht erhöhtes Risiko für Lungenkrebs und kardiovaskuläre Sterblichkeit festgestellt. Die Studie kam auch zu dem Schluss, dass Vitamin-E-Ergänzungen möglicherweise das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls und Kalzium-Ergänzungen das Risiko von Nierensteinen erhöhen könnten.1)
In einer anderen Studie aus dem Jahr 2011 wurde der Status der Nahrungsergänzung von 38 772 älteren Frauen in Iowa beobachtet, und es wurde festgestellt, dass die Sterblichkeit derjenigen, die Multivitamine und eine Reihe anderer Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, sogar zunahm. Lediglich die Einnahme von Kalziumpräparaten wurde mit einer leichten Verbesserung der Lebenserwartung in Verbindung gebracht.2)
Die Schlussfolgerung: Für einen gesunden Menschen sind Nahrungsergänzungsmittel ihr Geld wahrscheinlich nicht wert. Tatsächlich ist man wahrscheinlich besser dran, wenn man sein Geld für gesunde Lebensmittel ausgibt. Es gibt zahlreiche Studien, die die Vorteile einer gesunden, ausgewogenen Ernährung für die eigene Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden belegen.
Schädliche Nahrungsergänzung
Wie bei fast allem liegt der Unterschied zwischen Nutzen und Schaden in der Dosierung. Einige Vitamine und Mineralien können schädlich sein, wenn die Dosierung zu hoch ist. Bei den Vitaminen gibt es einen großen Unterschied zwischen wasserlöslichen und fettlöslichen Vitaminen.
Wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C und der B-Komplex werden leicht mit dem Urin ausgeschieden, wenn die Menge höher ist als nötig. Ein Überschuss an Vitamin C kann zu Verdauungsproblemen führen, aber darüber hinaus wird man kaum Probleme mit einer Überdosierung wasserlöslicher Vitamine haben.
Alle anderen Vitamine sind fettlöslich, und der Körper verfügt über keinen guten Mechanismus, um einen Überschuss loszuwerden. Eine Vitamin-D-Toxizität ist eher selten und tritt nur bei extrem hohen Dosen auf. Die Vitamin-A-Toxizität hingegen ist ziemlich häufig.
Vitamin A, C und E sind Antioxidantien, die in Früchten und Beeren vorkommen und dafür bekannt sind, dass sie vor verschiedenen Krankheiten, einschließlich Krebs, schützen. Randomisierte Studien mit Rauchern zeigten jedoch ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs für diejenigen, die Beta-Carotin-Ergänzungen einnahmen, ganz im Gegensatz zu den Erwartungen der Forscher.3)
In einer Meta-Analyse wurde versucht, die Auswirkungen einer antioxidativen Nahrungsergänzung auf die Sterblichkeit zu ermitteln. Dabei wurde festgestellt, dass die Einnahme von Beta-Carotin, Vitamin A und Vitamin E das Sterblichkeitsrisiko erhöht, während die Einnahme von Vitamin C und Selen keine signifikante Veränderung der Sterblichkeit zur Folge hat. Die Quintessenz all dieser Studien ist, dass die Supplementierung mit Antioxidantien im Allgemeinen eher schädlich ist.4)
Das Problem scheint dann aufzutreten, wenn die Dosis der Antioxidantien höher ist als die natürlich in unseren Lebensmitteln vorkommende. So haben beispielsweise Weizenkeime die höchste Konzentration an Vitamin E in unseren Lebensmitteln, doch die in den Studien verwendete Dosis war zehnmal höher. Es scheint, dass hohe Dosen von Antioxidantien das Gegenteil der gewünschten Wirkung zeigen. Schwangere Frauen sollten bei der Einnahme von Vitamin-A-Präparaten besonders vorsichtig sein, da eine zu hohe Dosierung zu Fehlbildungen des Fetus führen kann.5)
Auch im Bereich der Mineralstoffe besteht die Gefahr einer Überdosierung. Selen zum Beispiel wird häufig überdosiert. Wir haben bereits gesehen, dass eine übermäßige Kalziumzufuhr das Risiko für Nierensteine erhöhen kann. Was das Problem noch verschlimmert, sind die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Vitaminen und Mineralien. So kann beispielsweise eine hohe Eisendosis die Aufnahme von Zink behindern. Außerdem können einige Nahrungsergänzungsmittel möglicherweise mit Medikamenten interagieren, die man einnimmt. Es ist ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um eine angemessene Verschreibung für Nahrungsergänzungsmittel zu erhalten, das der Gesundheit wirklich zugute kommt und nicht schadet.
Wer muss Nahrungsergänzungsmittel verwenden?
Es gibt Fälle, in denen Nahrungsergänzungsmittel sehr hilfreich sein können, um die Gesundheit zu verbessern. Es ist ratsam, regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen zu lassen um Mängel frühzeitig zu erkennen. Vegetarier sollten ihren B12-Status sorgfältig überwachen, und selbst bei Fleischessern ist B12-Mangel ein wachsendes Problem, insbesondere bei älteren Menschen. Eine wöchentliche Supplementierung mit etwa 3.000 mcg kann die ernsten Gesundheitsrisiken eines B12-Mangels verhindern.
Vitamin D ist ein weiterer Bestandteil, der häufig ergänzt werden muss, da er nur selten in der Nahrung vorkommt. Im Sommer ist der Körper in der Lage, ausreichende Mengen an Vitamin D zu produzieren, vorausgesetzt, man setzt sich um die Mittagszeit ausreichend der Sonne aus. In den Wintermonaten ist es schwierig, außerhalb der tropischen und subtropischen Gebiete ausreichende Mengen zu erhalten. Eine Supplementierung von etwa 4.000 IE täglich kann einen solchen Mangel ausgleichen.
Schwangere Frauen sollten täglich 400 mcg Folsäure zu sich nehmen, da sie dazu beiträgt, schwere Geburtsfehler im Gehirn oder Rückenmark des Babys zu verhindern. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, tun gut daran, mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu beginnen, um diesem Problem vorzubeugen, da die ersten Wochen der Schwangerschaft die kritischsten Momente sind, um diesen Zustand zu verhindern. Während der Schwangerschaft kann eine Supplementierung von Eisen, Kalzium, Vitamin D und der DHA-Form von Omega-3 ebenfalls angezeigt sein.
Die NIH in der USA empfehlen außerdem, eine Ergänzung von Kalzium und Vitamin B6 für ältere Menschen über 50 Jahre in Betracht zu ziehen.6) Ältere Menschen haben definitiv eine eingeschränkte Aufnahmefähigkeit und sind anfälliger für Nährstoffdefizite. Ein Defizit in Magnesium ist ebenfalls sehr häufig.
Bestimmte Verdauungsstörungen wie Zöliakie, Colitis ulcerosa oder eine Magenbypass-Operation können die Aufnahme von Vitaminen einschränken und ein Multivitaminpräparat zu einer interessanten Option machen. Andere Situationen wie Alkohol- und Tabakkonsum, übermäßiger Stress, dauerhafte Medikamenteneinnahme, die Verwendung von Antibabypillen und die Genesung von Krankheiten können den Bedarf an bestimmten Vitaminen erhöhen. Und natürlich gibt es bestimmte diagnostizierte Defizite, die mit einer angemessenen Supplementierung behandelt werden müssen. Dein Arzt oder Ernährungsberater kann dir in bestimmten Situationen eine angemessene Nahrungsergänzung verschreiben.
Was sind die besten Nahrungsergänzungsmittel?
In den USA sind Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel geregelt. Die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln müssen weder eine Zulassung durch die zuständige Behörde einholen noch nachweisen, dass ihre Produkte sicher oder wirksam sind. In der Europäischen Union sind glücklicherweise die Anforderungen strenger und Supplemente benötigen ein umfangreiches Zulassungsverfahren um die Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
Trotzdem zahlt es sich aus, ein wenig Recherche über die Qualität der Nahrungsergänzungsmittel zu machen. Gewisse Marken sind mehr für ihre Qualität bekannt als andere, und die NSF Zertifizierung ist ein weiteres Gütesiegel, das die Qualität der untersuchten Produkte sicherstellt. Achte auch auf das Verfallsdatum der Nahrungsergänzungsmittel.
Ein zusätzlicher Bonus wäre, wenn das Unternehmen von Fachleuten begutachtete klinische Studien über die Wirksamkeit seiner Produkte durchführt. Vor allem, wenn es sich um doppelblinde, randomisierte Studien handelt, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass du dein Geld für ein Produkt ausgibst, das dir einen echten gesundheitlichen Nutzen bringt, zumindest, wenn es in einer Situation angewendet wird, der die Notwendigkeit der Ergänzung erkennen lässt.
Es besteht auch ein wesentlicher Unterschied zwischen Vitaminen aus Nahrungsmitteln extrahiert und synthetisch hergestellten Komponenten. In der Natur haben Vitamine ein komplexes Zusammenspiel mit anderen Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die einen Nutzen zeigen, der weit über den einer isolierten Substanz hinausgeht.
In einer Beobachtungsstudie wurden mehr als 30 000 Erwachsene zu ihrem Ernährungs- und Ergänzungsstatus befragt und mehr als sechs Jahre lang beobachtet. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine angemessene Zufuhr von Vitamin A, Vitamin K, Magnesium, Zink und Kupfer die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt, allerdings nur, wenn die Nährstoffe mit der Nahrung aufgenommen wurden. Wurden sie ergänzt, blieben diese Vorteile aus. Isolierte Nahrungsergänzungsmittel bieten selten die gleichen Vorteile wie echte Lebensmittel.7)
Eine andere Studie hat ergeben, dass 100 g Apfel mit Schale eine antioxidative Aktivität aufweisen, die 1500 mg Vitamin C entspricht, obwohl er nur 5,7 mg dieses Vitamins enthält. Mit anderen Worten: Vitamin C macht weniger als 0,4 % der antioxidativen Aktivität aus, der Rest wird durch eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen im Apfel erzeugt. Ein synthetisches Präparat kann dir diesen Nutzen niemals bieten.8)
Es wird immer deutlicher, dass ein gesunder Mensch seine Vitamine und Mineralien hauptsächlich aus frischem Obst und Gemüse beziehen sollte. Wenn aus irgendeinem Grund Nahrungsergänzungsmittel erforderlich sind, sollten sie in Kombination mit den natürlichen Nahrungsquellen des Mikronährstoffs verwendet werden, um den Nutzen zu optimieren.
Eine weitere interessante Option sind Nahrungsergänzungsmittel, die aus echten Lebensmitteln gewonnen werden. Es gibt mehrere Unternehmen wie zum Beispiel Vitabiotics, Solgar, Bioglan, Now Foods, Swanson oder MegaFood, die Nahrungsergänzungsmittel anbieten, die aus biologisch angebautem Obst und Gemüse extrahiert werden. Auf diese Weise bleibt der synergetische Nutzen der ganzen Pflanze in der Nahrungsergänzung größtenteils erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht jeder auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen ist. Wenn du jedoch etwas benötigst, das über die Grundversorgung hinausgeht, solltest du dir von einem Arzt oder Ernährungsberater ein entsprechendes Rezept ausstellen lassen, um die richtige Dosierung zu treffen. Wann immer möglich, solltest du Nahrungsergänzungsmittel aus Nahrungsextrakten anstelle ihrer synthetischen Gegenstücke verwenden oder das Ergänzungsmittel mit echten Nahrungsquellen des benötigten Vitamins oder Minerals kombinieren, um den synergetischen Nutzen zu erhalten, den nur echte Nahrungsmittel bieten können.
Martin Neumann
Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/09/blog_ergaenzung.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-08-25 12:00:002024-09-18 20:06:53Nahrungsergänzungsmittel: Hilfreich oder ein Hype?
Sie sind in aller Munde, buchstäblich und im übertragenen Sinn: die E-Nummern der Nahrungsmittel-Zusatzstoffe. Wir schlucken sie mit verarbeiteten und konservierten Lebensmitteln und wir diskutieren oft emotionsgeladen über sie. Wozu brauchen wir sie – oder besser wozu braucht sie die Lebensmittelindustrie? Wir als Verbraucher möchten wissen, ob der Einsatz dieser Stoffe notwendig ist und unserer Gesundheit zuträglich. Wir möchten wissen, was sich hinter den meist kleingedruckten Nummern versteckt.
Was sind Nahrungsmittel-Zusatzstoffe?
Sie werden den Nahrungsmitteln absichtlich beigegeben, um deren Beschaffenheit zu beeinflussen, bestimmte Eigenschaften und Wirkungen zu erzielen, zum Konservieren und Färben oder um bestimmte Geschmacksrichtungen zu geben. Es gibt genaue gesetzliche Regelungen was, wo und wie viel zugesetzt werden darf. Behördlich zugelassen werden sie nur dann, wenn sie mindestens drei Grundvoraussetzungen erfüllen: bei Technologischer Notwendigkeit, die Anwendung darf nicht zu Täuschungen führen und sie müssen gesundheitlich unbedenklich sein.
Aber was bedeutet eine technologische Notwendigkeit? Sie liegt dann vor, wenn die Zubereitung eines Nahrungsmittels ohne diesen Stoff nicht möglich wäre. Denken wir an die Herstellung eines Fruchtgelees. Dazu ist ein Geliermittel unbedingt notwendig. Aber die Zugabe eines Geliermittels zur Herstellung eines Joghurts ist nicht notwendig. Finden wir es trotzdem in einem Joghurt, dient es der Geschmacksrichtung, dem Mundgefühl.
Die Anwendung eines Zusatzstoffes darf nicht zu Täuschungen führen. Sie liegt dann vor, wenn ein Produkt etwa gelb eingefärbt werden würde um das Vorhandensein vieler Eier vorzutäuschen.
Unter gesundheitlicher Unbedenklichkeit versteht man, dass der Zusatzstoff bei verwendeter Konzentration langfristig keine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Problematische Zusatzstoffe bekommen einen sogenannten ADI-Wert. Man versteht darunter den Acceptable Daily Intake. Das ist die tolerierbare Tagesdosis einer bestimmten Substanz, die ein Mensch lebenslang jeden Tag aufnehmen kann, ohne gesundheitlichen Schaden davonzutragen. Diese Menge wird in Milligramm je Kilogramm Körpergewicht angegeben.
Die Zusatzstoffe sind in große Gruppen eingeteilt – Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Stabilisatoren wie Verdickungs- und Geliermittel oder Emulgatoren, Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe, Trennmittel, Schaumverhüter … Jeder E-Nummer wird eine dreistellige Zahl zugeordnet, neuere Nummern haben auch vier Stellen.
Umfangreiche Prüfungen
Die Lebensmittelzusatzstoffe sind die bestuntersuchten Produkte. Es dauert Jahre, bis ein neuer Stoff zugelassen wird. Die Zulassungskriterien sind sehr streng. Als Beispiel sei Salz erwähnt. Glücklicherweise fällt es nicht unter die Zusatzstoffe. Es ist schon seit Jahrtausenden Bestandteil unserer Ernährung. Salz würde nach den heutigen Richtlinien bei der Prüfung durchfallen und nicht als Lebensmittelzusatzstoff angenommen werden. Zu viele negative Eigenschaften müssten dem Salz angelastet werden.
Zusatzstoffe im Spannungsfeld
Lebensmittelzusatzstoffe stehen immer im Spannungsfeld zwischen Nutzen für den Verbraucher und Notwendigkeit für den Hersteller. Der Konsument hat Angst vor Gesundheitsschäden. Er meint, viele Stoffe seien überflüssig. Werden Ernährungsrisiken aus Sicht des Konsumenten bewertet, so liegt folgende Rangordnung vor:
Umweltchemikalien
Lebensmittelzusatzstoffe
Ernährungsverhalten
krankmachende Mikroorganismen
natürliche Gifte
Aus der Sicht der Wissenschaft sieht es aber so aus:
Ernährungsverhalten
krankmachende Mikroorganismen
natürliche Gifte
Umweltchemikalien
und zuletzt die Lebensmittelzusatzstoffe.
Zum Problem werden Zusatzstoffe bei empfindlichen Menschen. Sie können allergische Reaktionen, Unverträglichkeiten oder allergieähnliche Reaktionen auslösen.
Allergien – Dedektive gesucht
Allergiker, aber auch viele gesundheitsbewusste Menschen wollen genau wissen, was hinter den E-Nummern steckt. Für Allergiker ist die Deklaration sogar lebensnotwendig. Für den Normalverbraucher sind die Zusätze größtenteils unbedenklich. Für Allergiker beginnt das große Suchspiel mit dem Studieren des Kleingedruckten auf der Zutatenliste. Leider müssen aber nicht alle Zusätze angeführt werden. Dann beginnt das Dedetktivspiel. Auch Patienten mit Stoffwechselstörungen haben es nicht immer leicht, die ihnen bekömmlichen Produkte zu finden. Sogar so ein einfacher Zusatz wie Milchzucker kann für viele Konsumenten zu Bauchschmerzen und Durchfällen führen wenn sie keinen Milchzucker vertragen.
Auch verschiedene Konservierungsmittel können bei Allergikern Beschwerden hervorrufen. Als Beispiel diene die Benzoesäure. Sie hat die Nummer 210. Sie wird Gemüse- und Obstkonserven, Marinaden, Mayonnaisen und Salaten beigesetzt. Allergisch auf diese Säure reagieren Menschen, die auch kein Aspirin vertragen. Sie vertragen dann aber auch keine Preiselbeeren. Diese Pflanze produziert von Natur aus selber Benzoesäure. In den Beeren ist viel davon eingelagert.
Positive Aspekte von Zusatzstoffen
Wer zu verarbeiteten Produkten greift, muss auch ja sagen zu den Zusatzstoffen. Die maschinelle Verarbeitung vieler Produkte ist ohne Zusatzstoffe gar nicht mehr möglich. Natürliche Rohstoffe haben schwankende Eigenschaften. Um sie maschinengängig zu machen, müssen sie der vollautomatischen Produktion angepasst werden. Die Verarbeitung muss ruck zuck gehen. Traditionelle Verfahren kosten zu viel. Produkte wie etwa Käse und Sauerteig haben keine Zeit mehr zum Reifen. Auch muss der Produzent immer gleichbleibende Qualität liefern. Er muss die Haltbarkeit garantieren, weiters Aroma und Geschmack erhalten. Das Aussehen soll bis zum letzten Löffel appetitlich bleiben. Solche Ansprüche können nur mit Hilfe von Zusatzstoffen erfüllt werden.
Dank der Zusatzstoffe sind aber auch die Lebensmittelvergiftungen zurückgegangen. Wie das? Überall, auch in der Luft, lauern Mikroorganismen, die darauf aus sind, Lebensmittel zu verderben. Wird ein Produkt geöffnet, wird es von ihnen überfallen. Nehmen wir ein geöffnetes Tomatenketchup. Das Kleinklima in der Flasche stellt für viele Verderberkeime ideale Lebensbedingungen dar. Ohne Konservierungsstoffe würden sie sich ungehindert vermehren. Und wie lange bleibt so eine Flasche im Schrank bis sie leer ist?
Falsche Listen
Es kursieren immer wieder Listen mit gefährlichen Lebensmittelzusatzstoffen. Dabei werden auf unseriöse Weise irgendwelche Krankenhäuser oder Forschungsstätten als Herausgeber hingestellt. In Österreich ist es das St. Anna Kinderspital in Wien. In anderen Ländern sind es andere bekannte Institutionen. Die genannten Institutionen haben aber nichts mit der Abfassung und Verbreitung solcher Listen zu tun. Wer hinter solchen Listen steckt, kann man nur vermuten. Es soll hier nicht darauf eingegangen werden. Der Konsument wird dadurch noch mehr verunsichert. Da werden beispielsweise so ungefährliche Stoffe wie Zitronensäure als krebserregend hingestellt. Vom Verbreiten solcher Listen sollte Abstand genommen werden.
Einziger Ausweg
Wer E-Nummern und damit die Zusatzstoffe meiden will, hat nur einen Ausweg: Hände weg von Fertigprodukten. Das heißt im Klartext: Aufstriche wieder selber herstellen, natürliche Rohstoffe verwenden, selber Brot backen, Pizza mit viel Phantasie selber herstellen, Marmeladen und Kompotte selber einkochen, Schleckereien in Eigenproduktion herstellen. Wer zu Fertigprodukten greift, greift auch zu E-Nummern, die ja heute in aller Munde sind.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/08/blog_enummern.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-06-30 12:00:002024-08-12 18:41:52E-Nummern in Aller Munde
Krebs. Allein das Wort löst Angst aus, und das aus gutem Grund. Jedes Jahr wird bei fast 14 Millionen Menschen weltweit Krebs diagnostiziert, und 7,6 Millionen sterben an der Krankheit.1) Es ist jedoch erwiesen, dass 30-40% dieser Todesfälle vermeidbar sind, und ein Drittel kann durch frühzeitige Diagnose und Behandlung geheilt werden.
Wir suchen vergeblich nach einer Wunderwaffe, einer einzigen Ursache und Heilung. Krebs ist nicht nur eine Krankheit – er ist eine Gruppe von mehr als 100 Krankheiten. Es gibt viele Faktoren – genetische, umweltbedingte, lebensstilbedingte, einige davon sind mysteriös. Die Suche nach einem Heilmittel ist eine milliardenschwere Industrie, die von konventionell bis exotisch reicht.
Eine wichtige Waffe befindet sich in der Gemüseabteilung des Supermarktes. Sie ist das „Verteidigungsministerium“ der Natur. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und einem geringen Anteil an pflanzlichen Ballaststoffen erhöhen das Risiko für zahlreiche Krebsarten und Fettleibigkeit.2) Wehre dich! Iss viel frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Bohnen, um dein Krebsrisiko zu senken und im Falle einer Krebserkrankung einen besseren Kampf zu führen.
Vom American Institute for Cancer Research (AICR) und anderen veröffentlichten Forschungsergebnissen zufolge gibt es mehrere Kategorien von Nährstoffen und Lebensmitteln, die nachweislich einen großen Nutzen bei der Vorbeugung und Bekämpfung bestimmter Krebsarten haben.3) Nach Angaben der AICR sollten mindestens zwei Drittel des Tellers aus buntem, krebsbekämpfendem Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und/oder Bohnen bestehen.4) Die AICR hat einen Online-Ernährungsratgeber.5)Hier sind nur einige der Superhelden der Krebsbekämpfung, die in einem kürzlich erschienenen AICR-Bericht, Foods That Fight Cancer, vorgestellt wurden:6)
Hülsenfrüchte. Dazu gehören alle Bohnensorten (Pintobohnen, schwarze Bohnen, Limabohnen, Sojabohnen usw.), Erbsen (grüne Erbsen, Spalterbsen), Kichererbsen und Linsen. Diese ballaststoffreichen Gewinner enthalten Saponine, Proteasehemmer und Phytinsäure. Diese Stoffe, auch als sekundäre Pflanzenstoffe genannt, schützen die Zellen vor genetischen Schäden, die zu Krebs führen können. Proteaseinhibitoren verlangsamen die Teilung von Krebszellen, und Phytinsäure verlangsamt das Fortschreiten von Tumoren. Die löslichen Ballaststoffe in Bohnen tragen zur Regulierung von Insulin und Blutzucker bei.
Beeren und Trauben. Beeren sind reich an Ballaststoffen und Vitamin C. Sie enthalten außerdem den sekundären Pflanzenstoff Ellagsäure (insbesondere Erdbeeren und Himbeeren). Ellagsäure hat in Laborstudien einen schützenden Effekt gegen Haut-, Blasen-, Lungen- und Speiseröhrenkrebs gezeigt. Ihre antioxidativen Eigenschaften können bestimmte krebserregende Stoffe deaktivieren und das Wachstum von Krebszellen verlangsamen.
Blaubeeren enthalten Verbindungen, die DNA-Schäden reduzieren. Rote Trauben und in geringerem Maße auch Traubensaft enthalten Resveratrol, eine Verbindung, die nachweislich das Wachstum von Krebszellen verlangsamt und die Tumorbildung in Lymph-, Leber-, Magen-, Haut- und Brustzellen hemmt.
Kreuzblütler-Gemüse. Dazu gehören Brokkoli, Blumenkohl, Kohl, Rosenkohl (Kohlsprossen), Pak Choi und Grünkohl. Sie enthalten zahlreiche Verbindungen, sogenannte Phenole, die Enzymsysteme aktivieren, die Zellen entgiften, Zellschäden zerstreuen und das Tumorwachstum hemmen. Studien am Menschen bringen einen hohen Verzehr dieser Gemüsesorten mit einem geringeren Risiko für Lungen-, Magen-, Darm-, Prostata- und Blasenkrebs in Verbindung.
Dunkles Blattgemüse. Spinat, Grünkohl, Römersalat und Blattsalate, Senf und Blattkohl sowie Mangold sind reich an Ballaststoffen, Folsäure, Mineralien und Carotinoiden wie Lutein und Zeaxanthin. Carotinoide tragen nicht nur zur Krebsvorbeugung durch antioxidativen Schutz bei, sondern können auch das Wachstum bestimmter Arten von Brust- und Hautkrebszellen hemmen. Sie werden auch mit einem geringeren Auftreten von Lungen- und Magenkrebs in Verbindung gebracht. Folsäure wird mit einem geringeren Risiko für Darm- und Eierstockkrebs in Verbindung gebracht. Probiere leicht gedünstetes Grünzeug mit einem Spritzer Olivenöl, Zitrone und Salz für einen schmackhaften Genuss.
Tomaten. Tomaten gehören zu einer schmackhaften Gruppe roter Lebensmittel, die Lycopin enthalten, ein Carotinoid, das stark krebshemmend wirkt. Weitere Mitglieder dieser auffälligen Familie sind rote oder rosa Früchte wie Wassermelone, Papaya, Guave und Grapefruit. Das in Tomaten enthaltene Lycopin hat eine hemmende Wirkung auf Brust-, Lungen- und Gebärmutterschleimhautkrebszellen.
Vollkorngetreide. Weizenvollkornprodukte, brauner Reis, Vollkornhafer und Mais sind reich an Ballaststoffen und Nährstoffen, aber kalorienarm. Sie enthalten unterschiedliche Mengen an Antioxidantien, Phenolen, Lignanen, Phytoöstrogenen und Saponinen, die das Krebsrisiko im Allgemeinen senken. Daten aus 40 verschiedenen Studien haben gezeigt, dass das Krebsrisiko bei Personen, die viel Vollkornprodukte essen, um 34% geringer ist als bei Personen, die nur wenig Vollkornprodukte zu sich nehmen.
Ein positiver Lebensstil kann helfen, Krebs zu verhindern. Fülle deinen Einkaufswagen mit einer großen Auswahl an Obst und Gemüse – den Krebsbekämpfern der Natur. Sie sind bunt, schmackhaft und preiswert.
Andere Strategien. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten und wenig Ballaststoffen, Übergewicht und Bewegungsmangel werden mit einem erhöhten Krebsrisiko und niedrigeren Überlebensraten in Verbindung gebracht, wenn Krebs auftritt.7)Wehre dich! Zu den gesunden Lebensgewohnheiten im Kampf gegen Krebs gehören nicht nur gesunde Lebensmittel, sondern auch tägliche Bewegung, Sonnenschein (für Vitamin D), ein gesundes Gewicht, Stressbewältigung, soziale Unterstützung, ausreichende Ruhe und der Verzicht auf Alkohol und Tabak.
Das lebendige Wort
Wir leben in einer Welt voller Probleme und Sünde, in der schlimme Dinge passieren, die wir nicht verstehen. Aber Gott hat uns Prinzipien gegeben, die die Gesundheit fördern, und lädt uns ein, mit unseren Prüfungen und Ängsten zu ihm zu kommen. Er verspricht es:
Kraft und Trost bei Krankheit. „Der Herr stärkt ihn, wenn er krank ist, und hilft ihm wieder auf.“ Psalm 41:3
Weisheit und Führung für jeden Tag. „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Psalm 32:8
Hoffnung und Heilung für die Zukunft. Für den Gläubigen garantiert die Verheißung der Auferstehung und der neu geschaffenen Erde Heilung über die Ungewissheiten hinaus, denen wir hier ausgesetzt sind. „Im ganzen Land wird keiner mehr klagen: »Ach, ich bin schwach und krank!«, denn dem Volk wird jede Schuld vergeben sein.“ Jesaja 33:24„Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Offenbarung 21:4
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf der Time to Get Ready website publiziert.
Vicki ist die Leiterin der Lifestyle Matters Health Intervention Series. Als Autorin, Rednerin, Ausbilderin und Programmentwicklerin hält sie Vorträge und reist weltweit, um den Zusammenhang zwischen Lebensstil und besserer geistiger, körperlicher und spiritueller Gesundheit zu vermitteln. Vickis besonderes Interesse gilt den Verbindungen zwischen Gehirn und Körper und der Bildung von Gewohnheiten, die von Dauer sind.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/06/blog_antikrebs.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-06-16 12:00:002024-06-26 16:56:58Nahrungsmittel zur Bekämpfung von Krebs
Koffein ist eine Droge, die in verschiedenen Formen überall auf der Welt stark verbreitet ist. Ein Artikel von Jennifer Temple vom Department of Exercise and Nutrition Sciences an der Universität von Buffalo zeigt die Ergebnisse von Studien über die Auswirkungen von Koffein bei Kindern.1)
Schauen wir uns an, was Dr. Jennifer und andere Wissenschaftler zum Koffeinkonsum sagen. Koffein ist eine Substanz, die auf unser Gehirn einwirkt, gesetzlich erlaubt, leicht zu beschaffen und gesellschaftlich akzeptiert ist. Früher war der Konsum auf Erwachsene beschränkt, doch heute werden koffeinhaltige Getränke auch von Kindern regelmäßig konsumiert. Darüber hinaus werden einige koffeinhaltige Getränke speziell für Kinder ab dem zarten Alter von 4 Jahren vermarktet.
Koffein wird als stimulierende Droge eingestuft, die in der Regel wegen ihrer Fähigkeit, das zentrale Nervensystem zu aktivieren, eingenommen wird. Obwohl es von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) allgemein als sicher eingestuft wird, kann ein übermäßiger Koffeinkonsum zu ernsten Gesundheitsrisiken und in seltenen Fällen sogar zum Tod führen.
Die Verwendung von Koffein bei Kindern ist bisher nicht ausreichend untersucht worden. Kinder und Jugendliche sind die am schnellsten wachsende Gruppe von Koffeinkonsumenten, mit einer Zunahme von 70% in den letzten 30 Jahren. Damit einher geht die Entwicklung neuer koffeinhaltiger Getränke, so genannter Energydrinks, die einen Koffeingehalt von 50 mg (entspricht einer Dose Cola) bis 500 mg (entspricht fünf Tassen Kaffee) und oft einen sehr hohen Zuckergehalt aufweisen.
Der Absatz von Energy-Drinks ist seit 2005 um mehr als 50 % gestiegen, und sie sind leider das am schnellsten wachsende Segment der Getränkeindustrie. Energydrinks werden speziell an junge Erwachsene und Kinder vermarktet. Die Werbung zeigt risikoreiche Aktivitäten, Extremsportarten wie Klettern oder Gleitschirmfliegen, und verwendet eingängige Slogans, was kommerziell verwerflich ist, dies zu tun.
Koffein ist in Kaffee, schwarzem Tee, Schokolade, Mate-Tee, grünem Tee und Guarana enthalten. Es wird auf natürliche Weise in den Körnern und Blättern der Pflanzen produziert, die zur Herstellung dieser Produkte verwendet werden. Koffein wird auch als Zusatzstoff in anderen Produkten wie Softdrinks, Energydrinks und Schmerzmitteln verwendet. Der Koffeingehalt in diesen Produkten kann sehr unterschiedlich sein, je nach Konzentration und Zubereitung, wie bei Tee und Kaffee, oder je nach der zugesetzten Menge, wie bei Erfrischungsgetränken und Energydrinks.
Auch wenn der Koffeinkonsum von vielen banalisiert wird, gibt es laut Dr. Jennifer zwei Dinge, die beim Koffeinkonsum von Kindern und Jugendlichen beachtet werden sollten. Erstens gibt es eine große Bandbreite des Koffeinkonsums unter Teenagern, wobei einige deutlich mehr als der Durchschnitt konsumieren, was sie auch anfällig für die Neigung anderer Arten von Risikoverhalten macht.
Zweitens kennen wir aufgrund der spärlichen Forschung zum Koffeinkonsum bei Jugendlichen nicht das „sichere“ Niveau des Koffeinkonsums in dieser Bevölkerungsgruppe. Der Konsum von koffeinhaltigen Getränken im Allgemeinen und von Softdrinks im Besonderen ist wegen seiner potenziell negativen Auswirkungen auf die Gesundheit sowie wegen des nachgewiesenen Zusammenhangs mit Schlafstörungen, Fettleibigkeit und Karies bedenklich. Neben den traditionellen koffeinhaltigen Produkten wie Kaffee, Tee und Limonade können die Menschen heute ihren Koffeinbedarf auch aus einer Vielzahl nicht traditioneller Quellen decken. Es scheint, dass koffeinhaltige Konsumgüter an jüngere Bevölkerungsgruppen vermarktet werden.
Neben seinen bekannten Auswirkungen wie Schlafstörungen und Unruhe übt Koffein noch weitere Verhaltenseffekte aus. Der Konsum von Koffein führt zu Toleranz und Abhängigkeit, d. h. Toleranz bedeutet die Notwendigkeit, höhere Dosen zu konsumieren, um die gleiche stimulierende Wirkung zu erzielen, und Abhängigkeit ist Sucht.
Koffeinkonsum hat dosisabhängige Auswirkungen auf Stimmung, Aufmerksamkeitsspanne und Physiologie. So führen mäßige Koffeindosen von 200 bis 300 mg häufig zu einem gesteigerten Wohlbefinden, verbesserter Konzentration, erhöhter Erregung und Energie, während hohe Dosen über 400 mg zu Angstgefühlen, Übelkeit, Unruhe, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Nervosität führen. Schlimmer noch: Die Einnahme einer mäßigen Koffeinmenge von 200 bis 300 mg beeinflußt bereits die Herzfrequenz und erhöht den Blutdruck. Bei Kindern und Jugendlichen kann der Koffeinkonsum durch den Druck von Gleichaltrigen oder den Wunsch nach einer höheren sportlichen Leistung angetrieben werden.
Ein unregelmäßig hoher Koffeinkonsum, z. B. über 400 bis 450 mg pro Tag, erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein hoher Koffeinkonsum wird auch mit Kalziumausscheidung und Knochenschwund in Verbindung gebracht, was zu Osteoporose beitragen kann.
Dr. Jennifer weist weiter darauf hin, dass die Daten der einzelnen Studien zwar voneinander abweichen, die meisten jedoch darin übereinstimmen, dass ein hoher Koffeinkonsum bei Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, mit niedrigeren Empfängnisraten und höheren Fehlgeburtenraten verbunden sein kann. Wie auch in anderen von Experten begutachteten Artikeln wird übereinstimmend festgestellt, dass ein gewisser hoher Koffeinkonsum negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben kann, und es wird empfohlen, dass Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, den Koffeinkonsum auf weniger als 300 Milligramm pro Tag beschränken oder sogar ganz darauf verzichten sollten.
Bei Kindern wird Koffein vor allem über Softdrinks aufgenommen, die auch viel Zucker enthalten. Dies begünstigt die Entwicklung einer Koffeinabhängigkeit und trägt vielleicht auch zu einer erhöhten Vorliebe für Lebensmittel und Getränke mit Zuckerzusatz bei. Zucker aktiviert das Belohnungssystem ähnlich wie Drogen wie Kokain, Amphetamine und Nikotin.
Kindheit und Jugend sind Zeiten des schnellen Wachstums und der letzten Phase der Gehirnentwicklung. Für ein optimales Wachstum und eine optimale Entwicklung sind ausreichender Schlaf und eine angemessene Ernährung unerlässlich. Koffeinkonsum stört das Schlafverhalten, und übermäßiger Limonadenkonsum wird mit schlechter Ernährung, Übergewicht und Karies in Verbindung gebracht. Wenn Koffein die Vorliebe für süße Lebensmittel und Getränke verstärkt, kann es zu einer übermäßigen Energieaufnahme beitragen und das Risiko von Übergewicht und Fettleibigkeit im Erwachsenenalter erhöhen. Kinder und Jugendliche können besonders empfindlich auf Koffein reagieren, da ihre Gehirne in bestimmten Regionen, die an exekutiven Fähigkeiten, Kontrolle der Impulsivität und Planung beteiligt sind, noch in einem erheblichen Entwicklungsprozess begriffen sind.
Der Konsum von Energydrinks kann aufgrund des hohen Koffeingehalts zu mehreren negativen Folgen führen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, erklärt Dr. Jennifer. Erstens seien Kinder und Jugendliche anfälliger für eine Koffeinintoxikation, die eine Reihe physiologischer und psychologischer Auswirkungen habe und in einigen Fällen zum Tod führen könne.
Zweitens werden Energydrinks häufig mit Alkohol kombiniert, um die Euphoriesymptome zu verstärken. Dies kann zu einem erhöhten Alkoholkonsum und folglich zu einer Zunahme der schädlichen alkoholbedingten Symptome führen.
Drittens wurde der übermäßige Konsum von Energydrinks mit verschiedenen Risikoverhaltensweisen in Verbindung gebracht, darunter Rauchen, Trinken, illegaler Drogenkonsum, riskantes Sexualverhalten und Prügeleien.
Ich möchte mit einem Text einer Schriftstellerin aus dem letzten Jahrhundert schließen, die uns diesen Rat schon vor über 100 Jahren gab:
Schwarzer Tee und Bohnenkaffee enthalten keine Nährstoffe. Die Entspannung, die man durch ihren Genuß empfindet, setzt ein, noch bevor der Magen Zeit zur Verdauung hatte. Das zeigt, daß das, was der Konsument dieser Stimulanzien als “Kraftzufuhr” betrachtet, nur durch eine Erregung der Magennerven zustandekommt, die sie dann an das Gehirn weitergeben. Das Gehirn wird dazu gereizt, das Herz zu größerer Aktivität anzuspornen, und vermittelt so dem ganzen Organismus einen kurzfristigen Energieschub. Wir glauben Kraft zu haben, aber sie ist nicht echt und in Wirklichkeit schadet sie uns.2)
Daher ist es am besten, Koffein in allen Formen, die in Getränken und Lebensmitteln enthalten sind, zu meiden. Das schont deine Gesundheit und auch dein Gehirn. Der Verzicht auf Koffein lohnt sich!
Dr. Cesar Vasconcellos de Souza
Dr. Cesar Vasconcellos de Souza arbeitet als Psychiater und ist vielerorts für seine tiefgehenden Vorträge bekannt. Er ist Autor von 3 Büchern, seit 25 Jahren Kolumnist des Gesundheitsmagazins „Vida e Saúde“ und hat eine regelmäßige Sendung auf dem Fernsehkanal „Novo Tempo“.
Temple JL. Caffeine use in children: what we know, what we have left to learn, and why we should worry. Neurosci Biobehav Rev. 2009;33(6):793-806. doi:10.1016/j.neubiorev.2009.01.001
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/06/blog_kaffee.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-06-02 12:00:002024-06-26 17:00:27Wie wirkt Koffein auf dich und dein Kind?
In früheren Zeiten stand Salz dem Wert von Gold um nichts nach. Heute ist es überall kostengünstig zu haben. Es wird zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt und ist das liebste Würzmittel. Es hat aber auch einen schlechten Ruf. Man nehme viel zu viel davon, es mache hohen Blutdruck und Magenkrebs. Neueste Studien stützen jedoch diese Skepsis nicht oder nur teilweise.
Die Diskussion dreht sich meist nur um das Zuviel an Salz. Dass eine zu geringe Zufuhr (1 bis 3 g Kochsalz pro Tag) auch Probleme bringen kann, wissen die wenigsten. Eine eingeschränkte Salzzufuhr geht Hand in Hand mit der Abnahme des Blutvolumens. Es kann sich bis um 2,5 kg reduzieren. Es kommt zu Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt und zu Veränderungen im Fett- und Blutzuckerstoffwechsel.
Hyponatriämie
Die chemische Formel von Salz ist NaCl, Natriumchlorid. Es geht vor allem um das Natrium in dieser Formel. 20% der älteren ambulant behandelten Patienten weisen zu geringe Natriumkonzentrationen im Blut auf. 40% sind es bei stationärer geriatrischer Krankenhausaufnahme. Natürlich können auch Krankheiten oder Medikamente zu einem Natriummangel führen. Aber oft ist es einfach eine verminderte Salzzufuhr, wenn ältere Menschen keinen Appetit haben und kaum etwas essen. Auch starke Durchfälle, anhaltendes Erbrechen und starkes Schwitzen führen zu Natriumverlust.
Wenn Menschen in die Tropen reisen und zu Hause eine salzarme Kost eingenommen haben und diese im heißen Land, wo sie vermehrt schwitzen, weiterführen, kann es auch zu einer gefährlichen Hyponatriämie kommen. Natriummangel führt zu niedrigem Blutdruck weil das Blutvolumen sinkt, zu Herzjagen und Muskelkrämpfen.
Salz und Bluthochdruck
Bluthochdruck (Hypertonie) spielt als direkte Todesursache eine geringe Rolle, kann aber sehr wohl Ursache für andere Krankheiten sein wie Herzmuskelschwäche, Schlaganfall und Herzinfarkt oder Arteriosklerose. Man unterscheidet zwischen essentiellem Bluthochdruck (primäre Hypertonie) und organisch bedingtem Bluthochdruck (sekundäre Hypertonie). Etwa 20% der Bluthochdruckfälle gehören zur sekundären Hypertonie, haben also nichts mit dem Salzkonsum zu tun, dafür aber mit Nierenleiden oder Schilddrüsenüberfunktion. Bei der primären Hypertonie gibt es keine eindeutigen Ursachen. Sicher ist, dass es eine enge Beziehung zu verschiedenen Ernährungsfaktoren und zum Lebensstil gibt. Dazu gehört aber nicht nur eine zu hohe Kochsalzzufuhr, sondern auch eine kalorische Überernährung und daraus resultierendes Übergewicht und hoher Alkoholkonsum. Diskutiert wird auch eine zu geringe Zufuhr an Magnesium, Kalzium und Kalium.
Epidemiologische Studien aus den 1950er und 1960iger Jahren zeigten einen engen Zusammenhang zwischen der täglichen Kochsalzaufnahme und der Häufigkeit der Hypertonie. Daraus wurde abgeleitet, dass eine hohe Kochsalzzufuhr zu einem hohen Blutdruck führe. Das ist ein methodisch problematisches Vorgehen. Man stellte in Studien fest, dass nicht alle Hochdruckpatienten in gleichem Masse von einer Kochsalzeinschränkung profitierten. Das Konzept der salzempfindlichen Hypertonikern sagt, dass nur diese Personen mit einer Blutdruckänderung auf eine erhöhte oder verminderte Salzzufuhr reagieren. Es wird vermutete, dass es bei der Salzempfindlichkeit um einen genetischen Defekt geht. Das heißt aber nicht, dass mit Lebensstiländerungen und einer gezielten Ernährung nichts erreicht werden kann. Als salzempfindlich werden etwa 20% der primären Hypertoniker eingestuft. Nur bei diesen Personen kann durch eine Salzeinschränkung der Blutdruck gesenkt werden. Für alle anderen Bluthochdruckpatienten bringt eine Einschränkung der Salzzufuhr nicht viel oder gar nichts. Darum ist die Frage berechtigt, wie sinnvoll eine generelle Salzeinschränkung ist, da sie für viele nur sehr schwer einzuhalten ist.
Therapie des Bluthochdruckes
Bei leichter Hypertonie kann und soll der Versuch einer mehrmonatigen Lebensstiländerung und Ernährungstherapie dem Verschreiben eines blutdrucksenkenden Medikamentes vorangehen. Das beinhaltet natürlich zuerst einmal auch den Versuch mit einer Salzeinschränkung, denn es gibt ja keinen Test, ob jemand salzsensitiv oder salzresistent ist. Aber man braucht nicht ganz auf Salz zu verzichten. Gemieden werden sollen zuerst einmal stark gesalzene Käse- und Wurstsorten. Es ist auch eine Unsitte, am Tisch sofort nachzusalzen bevor man noch gekostet hat. Man kann auch salzärmere Brotsorten suchen, denn Salz ist ein Mittel, das gerne eingesetzt wird, damit das Brot gut gelingt. Auf diese Weise kann man schon einiges an Salz einsparen ohne größere Qualitätsverluste beim Essen hinnehmen zu müssen.
Aber eine viel größere Rolle als das Salz spielt das Übergewicht. Das hängt eng mit Bluthochdruck zusammen. Um stark gefüllte und neu angelegte Fettzellen mit Blut zu versorgen, müssen vermehrt Blutgefäße gebildet werden. Das Herz muss mehr arbeiten, mehr Druck aufwenden um den Körper überall mit Blut zu versorgen. Das führt zu Bluthochdruck. Die Kalorienbeschränkung ist eine unumstrittene Maßnahme bei Hypertonikern. Verzicht auf Alkohol zusammen mit mehr Bewegung ist ein weiteres wirksames Mittel bei der ersten Stufe der Behandlung von Bluthochdruck. Wie wir weiter oben gesehen haben, spielt bei der Entstehung des Bluthochdruckes der Mangel an Kalium, Magnesium und Kalzium eine Rolle. Wo finden wir diese Mineralstoffe? Vermehrt in frischem Obst und Gemüse, in Nüssen und Samen.
Bei schwerer Hypertonie ist der sofortige Medikamenteneinsatz angezeigt. Durch eine ergänzende Lebensstil- und Ernährungsänderung kann aber möglicherweise bald die Dosis der Medikamente verringert werden und damit auch die Nebenwirkungen.
Salz und Magenkrebs
Eine hohe Zufuhr von salzreichen Fleisch- und Wurstwaren, besonders Schinken und Salami, zeigt in Studien ein höheres Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Es scheint aber eher so zu sein, dass Magenkrebs auf die Zufuhr von Pökelsalz, Nitrit, Nitrosaminen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen zurückzuführen ist und nicht auf das Speisesalz.
Die Magenbesiedelung mit dem Keim Helicobakter Pylori hat auch einen Einfluss auf die Entstehung des Magenkrebses. Es wäre daher wichtig, das Ausmaß der Besiedelung mit diesen Keimen bei den Studienteilnehmern zu kennen, wenn man den Einfluss von Salz auf die Entstehung von Magenkrebs untersucht.
Warenkunde Speisesalz
Salz kommt in großen Lagerstätten fest oder gelöst vor. Steinsalz wird bergmännisch trocken abgebaut, zerkleinert und gereinigt. Es ist fast reines Natriumchlorid. Feingemahlen wird es als Speisesalz angeboten. Siedesalz kommt ebenfalls in verschiedener Körnung als Speisesalz in den Handel. Es ist die Gewinnungsart in den Salinen. Dabei wird das Steinsalz durch unterirdische Wasserläufe gelöst. Das kann durch natürlich vorhandenes Wasser oder künstlich eingeleitetes geschehen. Die sogenannte Sole wird dann eingedampft, das Salz kristallisiert dabei aus und wird durch Zentrifugieren von der restlichen Sole getrennt. Meersalz wird aus Meerwasser oder salzhaltigen Binnenseen durch Verdampfung mittels Sonnenwärme in Salzgärten oder durch Elektrodialyse aus konzentriereter Sole gewonnen. Es enthält neben Natriumchlorid auch noch Calciumsulfat, Magnesium- und Kaliumsalze, die aber meistens für die Herstellung von Spezialsalzen abgetrennt werden. Das handelsübliche Meersalz besteht daher auch zu über 98% nur aus NaCl. Viele andere Elemente kommen in Spuren vor, entsprechen aber nicht dem Bedarf des Menschen an Spurenelementen.
Vollsalz ist laut österreichischem Speisesalzgesetz jodiertes Speisesalz. Es darf auch Fluor zugesetzt werden. Zusätzlich sind Rieselhilfsstoffe zugelassen, diese müssen aber deklariert werden. Gewürz-, Kräuter- und Spezialsalze sind Speisesalze mit besonderen Zusätzen, die deklariert werden müssen. Diätsalz ist ein Würzmittel, das statt Natriumchlorid Kaliumchlorid und andere Würzstoffe wie Kalium-, Calcium- oder Magnesiumverbindungen enthält. Beim Halbsalz ist Natriumchlorid teilweise durch Kaliumchlorid ersetzt. Himalayasteinsalz und Co. werden seit einigen Jahren als Wundersalze angeboten. Besondere Wirkungen auf den Körper sind nicht wissenschaftlich belegt und nicht nachvollziehbar. Auch diese Salze bestehen zu etwa 98% nur aus NaCl, genauso wie normales Steinsalz. Wie dieses enthält es lediglich Spuren von Begleitmineralien. Auf Grund der geringen Menge tragen sie nicht nennenswert zur Nährstoffversorgung bei. Aus dieser Sicht ist es nicht gerechtfertigt, diese teuren Salze normalem Speisesalz vorzuziehen.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/03/blog_salz.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-01-14 12:00:002024-03-11 20:27:56Mythen und Fakten rund ums Salz
Kaum haben wir uns von einem Lebensmittelskandal erholt, wird uns der nächste ins Haus geliefert. Nach BSE, Pestiziden im Gemüse und Dioxin in Fischen stehen jetzt Grundnahrungsmittel wie Brot, Kartoffeln und der Kaffee auf der schwarzen Liste. Wer sich alle Meldungen zu Herzen nimmt, muss mit einem stetigen Wandel seiner Ess- und Trinkgewohnheiten vorlieb nehmen.
Was ist Acrylamid
Als Monomer ist Acrylamid ein Baustein für Kunsststoffe und Farben. Seine chemische Formel lautet CH2=CH-CO-NH2. Polyacrylamid wird in der Technik auf vielfältige Weise eingesetzt. In der Trinkwasseraufbereitung, in der Abwasserbeseitigung, in der Baustoffindustrie und in der Verpackungstechnik. In polymerisierter (aneinander fügen vieler Monomere) Form ist Acrylamid nicht toxisch. Die Gefahr geht lediglich von der kleinen Restmenge von nicht-polymerisiertem Acrylamid zwischen den Polymeren hervor. 1949 wurde Polyacrylamid erstmals hergestellt. Und warum findet man es plötzlich auch in Lebensmitteln? Geröstete Kartoffeln und Brot essen wir ja schon seit Jahrhunderten. Es gibt tausende Verbindungen in Lebensmitteln. Unter diesem Wirrwarr findet man nur diese Stoffe, nach denen man gezielt sucht. Und Acrylamid suchte bis vor kurzem niemand in Lebensmitteln.
Acrylamid in Lebensmitteln
Das änderte sich ab April 2002. Da gab die Schwedische Lebensmittelbehörde bekannt, dass bestimmte Lebensmittel mit Acrylamid, einer im Tierversuch als krebserregend und erbgutschädigende Substanz, belastet seien. Die Forscher kamen zu diesen Ergebnissen, weil 1997 in Schweden nach einem Bauunfall bei dem Acrylamid ins Trinkwasser gelangte und viele Arbeiter in der Folge mit Störungen im Nervensystem behandelt werden mussten. Acrylamid ist wasserlöslich und wird im Verdauungstrakt schnell aufgenommen aber auch schnell wieder über den Urin ausgeschieden. Transportmittel im Körper sind vor allem die roten Blutkörperchen. Acrylamid kann im Zellkern die DNA zerstören. Der Nachweis von Acrylamid im Blut ist sehr aufwändig. Auch für den Nachweis in Lebensmitteln mussten zuerst gängige Methoden gefunden werden.
Entstehung von Acrylamid in Lebensmitteln
Seit letztem August hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass es vor allem aus der freien Aminosäure Asparagin, die in Kartoffeln und Getreide reichlich vorhanden ist, gebildet wird. Bei höheren Temperaturen zersetzt sich Asparagin unter Verlust von Stickstoff und Kohlendioxid. Das Zerfallsprodukt reagiert dann weiter mit einer chemischen Gruppe aus Fructose oder Glucose (beides sind Zuckerarten). Solche chemischen Reaktionen nennt man mit dem Oberbegriff Maillard-Reaktion. Das Ergebnis dieser Reaktionen ist der typische und beliebte Geschmack von Gebratenem, Gegrilltem und der Kruste auf Gebackenem. Scheinbar hemmt Wasser diese Reaktionen, denn in Dampf gegarte Kartoffeln enthielten kaum Acrylamid. Es kann auch nicht in rohen Kartoffeln nachgewiesen werden. Es entsteht erst beim Rösten, Frittieren und Backen.
Asparagin ist aber nicht alleine verantwortlich für die Menge an Acrylamid, die entsteht, sondern der Zuckeranteil begrenzt die Menge. Das erklärt auch, dass sehr unterschiedliche Belastungen in gleich behandelten Produkten gefunden wurden. Bei der Lagerung von Kartoffeln unter 4°, entstehen in der Knolle höhere Zuckermengen. Pommes aus solchen Kartoffeln wiesen höhere Acrylmengen auf als wenn die Lagerung bei über 8° vorgenommen wurde. Der Zuckeranteil variiert auch von Sorte zu Sorte. Ebenso hängt er von der Düngung ab.
Betroffene Lebensmittel
Erste Priorität muss den Kartoffelprodukten eingeräumt werden: Chips, Pommes Frites, Bratkartoffeln, Rösti. Geringere Mengen kommen in Cerealien, Brot und Knabbergebäcken vor. Knäckebrot hat höhere Werte, da es trockener ist als Laibe. Nicht nur industriell hergestellte Produkte sind Ursachen der Acrylamidbelastung, auch zu Hause hergestellte Mahlzeiten tragen dazu bei. Ein nicht unwesentlicher Bestandteil für die tägliche Aufnahme spielt der Kaffeekonsum. Hier ist es vor allem der Löskaffee, weniger der Filterkaffee.
Aufnahmemenge von Acrylamid
Das Institut für Ernährungswissenschaften in Wien hat Verzehrsdaten verschiedener Personengruppen verknüpft mit den Analysewerten für Acrylamid basierend auf schweizerischen Untersuchungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Aufnahmemenge von 1 µg pro Tag und Kilogramm (kg) Körpergewicht (KG) nicht zu überschreiten. Die Personengruppe mit der stärksten Belastung ist unter den 10 – 14jährigen zu suchen. Das ist auch leicht zu verstehen, sind sie doch die hauptsächlichen Konsumenten von Chips, Pommes und Knabbergebäck. Sie kommen nach Umrechnungen auch durchschnittlich 0,4 µg pro kg KG. Ein erwachsener Österreicher nimmt etwa 0,02 µg pro kg KG zu sich.
Die USER (eigentliche Verwender) in dieser Gruppe nehmen etwa 0,13 µg pro kg KG auf. Die Mengen liegen also weit unter den von der WHO empfohlenen Grenzwerten. Das heißt jetzt aber nicht, dass Entwarnung gegeben werden kann. Die am stärksten mit Acrylamid belasteten Lebensmittel stellen keine Grundnahrungsmittel dar. Von Ernährungsexperten wurde schon immer empfohlen, diese Lebensmittelgruppe nur in geringem Ausmaß zu konsumieren, da sie eine ungünstige Fettsäurezusammensetzung haben, eine niedrige Nährstoffdichte aber dafür einen hohen Kaloriengehalt aufweisen.
Krebsrisiko
Durch Versuche mit Ratten und Mäusen weiß man, dass Acrylamid krebsauslösend ist. Die bei diesen Versuchen verabreichten Mengen übertrafen jedoch die in Lebensmitteln gemessene Konzentration um bis an das Hundertfache.
Im British Journal of Cancer wird die erste Studie im Zusammenhang mit Acrylamid und Krebs vorgestellt. Forscher aus Stockholm erhoben die Ernährungsgewohnheiten von 987 Krebspatienten und verglichen sie mit 538 gesunden Menschen. Unter Berücksichtigung anderer Riskofaktoren wie Rauchen, zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Acrylamidaufnahme und der Häufigkeit von Blasen- und Nierenkrebs. Die Forscher schließen jedoch nicht aus, dass bei sehr hohen Konzentrationen Acrylamid krebsauslösend sein kann. Es ist noch viel Forschung notwendig.
Veränderte Technologien
Möglicherweise lassen sich auch technologische Maßnahmen finden, die die Entstehung von Acrylamid verhindern, wie etwa beim gepökelten Fleisch durch Zusetzen von Ascorbinsäure die Bildung der schädlichen Nitrosamine verhindert werden.
In der Schweiz werden in einer Hotelfachschule in Zusammenarbeit mit einem Labor Versuche durchgeführt, die Entstehung von Acrylamid zu senken oder zu verhindern. Bis jetzt werden folgende Ratschläge weitergegeben:
Pommes nicht zu dünn schneiden. Die dunklen Enden enthalten das meiste Acrylamid.
Kartoffeln vor dem Frittieren 15 – 20 Minuten wässern, dadurch wird der Zucker ausgeschwemmt.
Öl nur auf 170° erwärmen, bei 180° nimmt die Acrylamidkonzentration sprunghaft zu.
Ofenpommes nur bei 200 – 220° backen
Rösti und Bratkartoffeln nur goldgelb braten und nicht verkohlen. Werden Kartoffeln vor dem Braten gekocht, entsteht weniger Acrylamid.
Brot nicht über 200° backen, ein Gefäß mit Wasser ins Backrohr stellen.
Ausblick
Wie gefährlich Acrylamid wirklich ist, werden wir wohl erst weit in der Zukunft wissen. Das Risiko dürfte sich in Grenzen halten, aber nach Jahren von Forschungsarbeit gibt es noch immer keine Richtlinien welche Acrylamidwerte unbedenklich seien. Wer sich aber an die Regeln von Ernährungsexperten hält, mehr Obst und Gemüse isst sowie gebratene und fettreiche Speisen mäßig genießt, kann ein mögliches Gesundheitsrisiko sicher reduzieren. In diesem Sinne trotzdem „guten Appetit“.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2023/12/blog_pommes.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2023-12-17 12:00:002023-12-20 20:57:43Acrylamid – Krebsgefahr durch Pommes, Rösti und Brot?
Sie haben fast die gleiche chemische Formel: Chlorophyll, der grüne Pflanzenfarbstoff, Hämoglobin, der rote Blutfarbstoff im Menschen und Cobalamin (Vitamin B12), das für den Aufbau der roten Blutkörperchen unentbehrlich ist. Ist das nicht faszinierend?
Als ich während meines Studiums der Ernährungswissenschaften die Ähnlichkeit dieser drei Verbindungen festgestellt hatte, war ich ganz aufgeregt. Ich dachte an des vernetzte Denken des Leonardo da Vinci. Er meinte, dass nichts auf dieser Welt alleine dasteht. Alles was geschieht, was man entdeckt oder erfindet, hat einen Bezug zu etwas anderem, vielleicht sogar zu einem Ganzen. Wo war bei meiner Entdeckung der Zusammenhang?
Zuerst dachte ich natürlich an die tägliche Ernährung. Was war die ursprüngliche Ernährung für die Menschen? Die Antwort habe ich im Buch der Bücher, der Bibel gefunden. Dort auf den ersten Seiten sagte Gott zu den ersten Menschen, Adam und Eva: Ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen. 1. Mose 1, 29. Pflanzen gehörten also zur ersten Ernährung.
Damit Pflanzen wachsen können, müssen sie Photosynthese betreiben. Damit die Photosynthese überhaupt funktioniert, braucht es in der Pflanze das Chlorophyll und die Carotinoide. Sie sammeln das Licht von der Sonne und leiten es weiter. Dazu gibt es in den Blättern Mechanismen, dass nicht zu viel Licht eintreffen kann bei sehr starker Sonneneinstrahlung. Sonst würden die Blätter zerstört werden. Aber auf der anderen Seite kennen wir raffinierte Einrichtungen, dass Pflanzen die am Waldboden im Schatten großer Bäume wachsen, trotzdem genug davon sammeln können.
Krebsvorbeugung
Nun weiß man, dass Chlorophyll nicht nur für die Pflanze wichtig ist, sondern auch für uns Menschen. Es hemmt in vitro, dh. im Reagenzglas bei wissenschaftlichen Versuchen, die mutagene Wirkung von Pyrolyseprodukten aus tierischen Lebensmitteln. Mutagene sind Stoffe, die Veränderungen im Erbgut bewirken. Pyrolyseprodukte entstehen bei Einwirkung von großer Hitze. Wenn also in unserem Fall Fleisch sehr großer Hitze ausgesetzt wird, was beim Braten oder Grillen passiert, können dadurch erbgutschädigende Produkte entstehen. Chlorophyll kann dem entgegenwirken indem es diese Mutagene bindet und dadurch inaktiviert. Wenn schon gegrilltes Fleisch gegessen wird, sollte man auch gleichzeitig eine große Schüssel grünen Salat dazu essen und viel frischen Paprika. In beiden kommt viel Chlorophyll vor.
Es gibt Chlorophyllin-Ergänzungsmittel auf dem Markt, die aus einem modifizierten Chlorophyll bestehen, bei dem das zentrale Atom durch Kupfer ersetzt wird und einige Endungen ebenfalls verändert sein können. Chlorophyllin ist stabiler, und im Gegensatz zu Chlorophyll ist es wasserlöslich. Dieses Ergänzungsmittel hat eine ähnliche Wirkung wie Chlorophyll, ist aber nicht für alle Anwendungen gleich wirksam.
In vivo, dh. am lebenden Menschen oder Tier, konnte eine krebshemmende Wirkung von Chlorophyll bzw. Chlorophyllin, einem Abbauprodukt davon, bei Leberkrebs nachgewiesen werden.1) Die Wirkung des Chlorophyllins war bei gleichzeitiger Gabe mit dem Kanzerogen (Krebs erzeugender Stoff) am stärksten. Es blockiert die Bindung von Kanzerogenen an die DNA, Bausteinen der Erbsubstanz und vielen anderen Vorgängen im Körper.2) Heterozyklische Amine, die in gekochtem Fleisch vorkommen, sind ein weiteres Karzinogen, das durch die Einnahme von Chlorophyll deutlich reduziert wurde.3) In Studien hat man festgestellt, dass Menschen, die viel grünes Gemüse essen, eine geringere Krebsrate zeigen. Das könnte tatsächlich von der krebshemmende Wirkung des Chlorophylls herrühren.
Deodorant
Chlorophyll wirkt auch antibakteriell und deodorierend. Daher kommt es in Kosmetika und Produkten der Körperpflege vor. Die Beobachtung, dass Chlorophyllin eine desodorierende Wirkung auf übel riechende Wunden hat, veranlasste Kliniker dazu, die Substanz oral zu verabreichen, um den Fäkaliengeruch bei Patienten mit Kolostomie zu kontrollieren.4) In einer Studie mit 62 Pflegeheimpatienten erwies sich die Verabreichung von Chlorophyllin-Tabletten als hilfreich bei der Kontrolle von Körper- und Fäkalgeruch. Es half auch bei der Linderung chronischer Verstopfung und bei der Reduzierung übermäßiger Blähungen.5)
Wundheilung
Forschungen in den 1940er Jahren zeigten, dass Chlorophyllin das Wachstum bestimmter Bakterien verlangsamen und die Wundheilung beschleunigen kann. Seitdem wurde es Salben zur Behandlung hartnäckiger offener Wunden zugesetzt.6) Mehrere nachfolgende Studien mit einer Papain-Harnstoff-Chlorophyllin-Salbe bestätigten diese Ergebnisse.7) In einer Pilotstudie erwies sich eine Chlorophyllinlösung als nützlich bei der Behandlung von Akne.8)
Blutbildung
Chlorophyll wirkt auch blutbildend. Jetzt sind wir bei der Vernetzung mit dem Hämoglobin. Chlorophyll ist wie schon gesagt ein sehr großes Molekül, das fast ähnlich ausschaut wie das auch sehr große Molekül von Hämoglobin. Beim Chlorophyll ist das Zentralatom, um das alle anderen Atome aufgebaut sind, Magnesium. So gesehen versorgen uns grüne Pflanzen gleichzeitig auch mit Magnesium. Beim Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, der für den Sauerstofftransport zuständig ist, ist Eisen das Zentralatom.
Chlorophyll ist der lebensnotwendige Stoff für die Pflanze. Hämoglobin und Cobalamin sind lebensnotwendig für den Menschen. Und beide sind beinahe identisch aufgebaut. Sie sind also leicht ineinander überführbar. Tatsächlich kann man mit Chlorophyllgaben etwa aus Weizen- oder Gerstengras gewonnen, Blutarmut und Leukämien sehr positiv beeinflussen. In einer Pilotstudie an Patienten mit der Blutkrankheit Thalassämie konnte der Bedarf an Bluttransfusionen durch die Anwendung von Weizengrassaft deutlich reduziert werden.9)
Quellen für Ihr blutbildendes Chlorophyll sind alle Arten von grünen Blättern. Besonders reichhaltige Quellen sind Spinat, Petersilie und Gartenkresse.10) Einige andere grüne Pflanzen wie grüne Bohnen, Erbsen und grüne Paprika enthalten angemessene Mengen. Wenn man all diese Produkte regelmäßig isst, sind Nahrungsergänzungsmittel überflüssig.
Ohne Vitamin B12 würden die roten Blutkörperchen gar nicht richtig entstehen können. Auch für die Funktion der Nerven, des Immunsystems und der Bildung von DNA ist Cobalamin notwendig. Ein Mangel an Vitamin B12 beträchtigt eigentlich jede Zelle in unserem Körper. Es ist also genauso lebensnotwendig wie Hämoglobin. Das Zentralatom im Cobalamin ist übrigens Cobalt, daher auch der Name.
Schöpferische Muster
Ist es ein Zufall, dass unser Schöpfer-Gott diese drei wichtigen Moleküle fast gleich gebaut hat? Oder verfolgt er damit einen Plan? Wenn er uns die Pflanzen zur Speise gegeben hat und sie eine schützende und natürlich auch ernährende Aufgabe für unseren Körper haben, werden vernünftige Menschen sich hauptsächlich oder ganz von diesen Pflanzen ernähren.
Die ganze Physiologie (Wissenschaft von den Grundlagen des Lebensgeschehens) des Menschen, der Tiere und der Pflanze, zeigt weite Strecken die gleichen Systeme, gleiche Enzyme, ähnlichen Aufbau der Zellen und der Stoffwechselwege. Er ist der Schöpfer von allen dreien, ja des ganzen Universums. Er hat alles vernetzt. Alles was er geschaffen hat, hat einen Einfluss auf anderes Geschaffene.
Je mehr ich in die Wunder der Schöpfung eindringen darf, und wir haben wahrhaftig wunderbare Einblicke, sowohl in den Mikro- als auch den Makrokosmos, desto mehr bewundere ich Gottes Phantasie, seine Größe und Schöpferkraft. Und ich bin dankbar, dass ich ein Teil davon sein darf. Zwar bin ich nur ein winziges Teilchen, aber wunderbar kostbar und wertvoll, vernetzt in ein großes Ganzes, wo jeder vom anderen abhängig ist. Und ich möchte auch meinen Teil, der mir zugedacht ist, erfüllen. Welcher Teil das ist, darüber lohnt es sich nachzudenken.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
www.ernaehrungaktuell.at/
Martin Neumann
Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2023/10/blog_chlorophyll.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2023-10-29 12:00:002023-10-30 18:02:07Chlorophyll und die Gesundheit
Der Herbst hat uns die Vorratskammern wieder gefüllt. Die Kartoffeln sind eingelagert. Die Äpfel liegen in Reih und Glied in den Hurden. Krautköpfe wanderten ins Sauerkrautfass. Sellerie, Karotten und Rote Rüben warten auf den Verzehr. Alles versorgt uns im Winter mit Vitaminen und Mineralstoffen. Oder gibt es vielleicht doch zuwenig davon? Im Hinterkopf haben sich Werbeaussagen eingenistet: Unsere Nahrungsmittel versorgen uns nicht mehr mit genügend lebensnotwendigen Nährstoffen. Die Böden seien ausgelaugt, die Umweltbelastungen groß, die Lebensbedingungen ungünstig. Kann uns wirklich nur noch der Griff zu Pillen retten?
Wer seine Augen und seine Nase erfreuen will, gehe auf einen Obst und Gemüsemarkt. Besonders bunt und reichhaltig geht es da im Herbst zu. Für mich ist in Wien einer der liebsten Plätze der Naschmarkt. Was da nicht alles auf den Ständen aufgeschichtet ist! Man sollte mehr Geld in der Brieftasche haben!
Zwei Frauen unterhalten sich über das reiche Angebot. Wer weiss, ob es überhaupt noch Sinn macht, das schöne Geld für all dieses Obst und Gemüse auszugeben. Vielleicht schaut es nur noch schön aus und hält gar nicht, was es verspricht. Man bekommt so viel Werbung ins Haus geliefert, die uns weis machen will, dass wir alle an Vitamin- und Mineralstoffmangel leiden, weil in den Pflanzen lange nicht mehr das drin sei wie früher. Einmal habe ich sogar eine Tabelle gesehen mit einem Vergleich Inhaltsstoffe, heute und vor 50 Jahren. Heute ist viel weniger drin als früher.
Solche Werbungen verunsichern die Konsumenten. Es wird ihnen klar gemacht, dass nur noch der tägliche Griff zu Mineralstoff- und Vitaminpillen sie optimal versorgen könne. Es ist doch ganz klar: die Böden sind ausgelaugt, der Anbau in den Glashäusern ist nicht optimal, der saure Regen tut noch das seine. Aber Daten und Fakten, die wissenschaftlichen Methoden stand halten, gibt es kaum.
Neue Analysemethoden
Als Beweis wird der Vergleich von Tabellen herangezogen, die unsere Nahrungmittel von früher und heute vergleichen. Da sieht man dann etwa, dass heute viel weniger Carotin in den Karotten ist als früher. Warum das? Das können doch nur die ausgelaugten Böden sein. Tatsache ist aber, dass es ungefähr 600 verschieden Carotinoide gibt. Einige davon sind auch für uns Menschen wichtig als Vitamine oder Vorstufen von Vitaminen. Eigentlich produziert ja die Pflanze die Carotinoide für sich, für ihren eigenen Schutz. Überhaupt war der Nachweis vieler Inhaltsstoffe vor 50 Jahren noch gar nicht möglich. Es ist gar nicht so leicht, die einzelnen Inhaltsstoffe genau zu trennen und zu analysieren. Die Methoden werden aber immer besser und genauer. So kann man heute die vielen einzelnen Carotinoide bereits trennen. Früher hat man alle in einen Topf werfen müssen. Heute kann man sie unterscheiden. Da gibt es in der Tomate das Lycopin, im Mais das Lutein. Das Beta-Carotin ist das wichtigste für uns Menschen. Darum wird heute in den Tabellen oft nur noch dieses angegeben. Und vom Beta-Carotin ist natürlich weniger drin als von der gesamten Carotinmenge. Heute genauso wie früher.
Manche Vitamine haben eine ganz komplizierte chemische Struktur. Fehlt nur ein kleines Anhängsel, hat es nicht mehr die Wirkung eines aktiven Vitamins. Wegen den viel genaueren Analysemethoden, wird heute einiges nicht mehr als Vitamin anerkannt, was man früher als solches in die Tabellen aufgenommen hat.
Böden besser als ihr Ruf
Landschaftsökologen bestätigen, dass heute die Böden wieder besser versorgt sind als zur Zeit, wo man Dünger in rauen Mengen auf die Felder gestreut hat, nur um die Menge der Ernte zu erhöhen. Ausnahmen gibt es natürlich. Dort wo Fruchtfolge, Gründüngung und ein gezielter Einsatz an Düngemitteln betrieben wird, sind die Böden gut versorgt und damit auch die Pflanzen. Würden diesen gewisse Mineralstoffe fehlen, würden sie gar nicht erst wachsen und reif werden.
Nährstoffgehalt in den Pflanzen
Der Nährstoffgehalt in den Pflanzen ist nicht nur von der Bodenbeschaffenheit abhängig. Eine wichtige Rolle spielen auch die Wachstumsbedingungen wie Bewässerung, Sonneneinstrahlung, Temperatur und Erntezeitpunkt. Die Sortenwahl ist ganz wichtig. Neuere Apfelsorten haben oft viel mehr Vitamin C als alte Sorten. Sie wurden mit dieser Absicht gezüchtet. Wenn man alle diese Gründe berücksichtigt, so verwundert es einem nicht, dass zum Beispiel bei zwei Analysen von verschiedenen Paprikasorten es zu einer Differenz von 50 80% beim Vitamin C-Gehalt kommen kann.
Neue Lagertechnik
Grosswirtschaftliche Lagertechnik macht es möglich, dass Vitamine in Äpfeln lange erhalten bleiben. Lagerung in kontrollierter Atmosphäre heißt die Errungenschaft, die uns in den letzten Jahren auch noch im Frühling knackige, vitaminreiche Äpfel beschert. In diesen sogenannten CA-Lagern werden Reife und Stoffwechselvorgänge stark verlangsamt. Im Vergleich zu einem Kühllager ist im Frühling der Vitamin C-Gehalt in Äpfeln aus dem CA-Lager um 70% höher.
Mit der Auslieferung an den Handel endet aber diese Kontrollmöglichkeit. Die Verantwortung liegt nun beim Handel und beim Konsumenten. Wie wird die Ware weiter behandelt? Wie lange liegt sie in den Regalen herum? Wird sie direkt von der Sonne oder anderen Lichtquellen beschienen? Obst und Gemüse sollten eine frische Farbe haben und beim Anbrechen knackig sein. Regionale und saisonale Produkte sollten bevorzugt werden. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch hin und wieder im Winter eine Tomate oder eine Ananas essen darf. Die Zubereitung spielt ebenfalls eine große Rolle. Lange Kochzeiten, Wegschütten von Kochwasser und langes Warmhalten verringern den Nährstoffgehalt deutlich.
Lebensstil
Wenn für Vitamin C geworben wird mit den Worten: Nie wieder Herzinfarkt ist das eine Irreführung. Und die Kasse einschlägiger Unternehmen stimmt. Es ist einfacher, eine Pille einzuwerfen als an seinem Lebensstil etwas zu ändern. Aber es ist nachgewiesen, dass nicht nur Vitamin C vor Herzinfarkt schützt, es ist auch der ganze Lebensstil. Fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel und Rauchen sind genauso Killer wie Vitaminmangel.
Der ganze Apfel, nicht nur ein Teil
Die schützende Wirkung von pflanzlichen Lebensmitteln ist mehr als nur die Beschränkung auf Vitamine und Mineralstoffe. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen immer deutlicher, dass die Ergänzungseffekte der pflanzlichen Inhaltsstoffe unserer Gesundheit helfen. Wir brauchen den ganzen Apfel, nicht nur die Vitamine und Mineralstoffe. Manche sind unterversorgt wegen ihrer Obst- und Gemüseabstinenz und nicht wegen den ausgelaugten Böden. 650 g Obst und Gemüse täglich, kombiniert mit Vollgetreideprodukten und Nüssen, das ist das, was uns Ernährungsexperten empfehlen. Wieviel isst du davon jeden Tag?
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2023/10/blog_obst50.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2023-10-01 12:00:002023-10-02 19:46:56Sind Obst und Gemüse nicht mehr so wertvoll wie vor 50 Jahren?
Süßes gehört zum Leben. Schokolade und Co. haben aber einen schlechten Ruf. Ernährungsbewusste Menschen greifen daher zu Carob. Aber Carob kann weit mehr als nur Kakaopulver ersetzen. Studien belegen, dass dieser Naturstoff in der Prävention und Therapie von erhöhten Blutfetten und des metabolischen Syndroms eingesetzt werden kann.
Ich traue meinen Augen nicht. Unter einem etwa 10 Meter hohen Baum mit weitausladenden Ästen stehen einige Kühe. Immer wieder recken sie die Hälse und zerren mit ihren Mäulern lange, braune Hülsen von dem Baum. Dann mahlen sie langsam und genüsslich mit ihrem feuchten Maul die Hülsen in sich hinein. Ich bin in Spanien in der Nähe der Küste von Costa Blanca. Es gibt keinen Zweifel, das ist ein Carobbaum. Ich kenne Carob als Kakaoersatz, aber dass es auch die Kühe fressen, verwundert mich dann doch.
Botanisches und Verbreitung
Der Johannisbrotbaum ist ein immergrüner Baum. Er ist sehr hitze- und trockenresistent. Frost mag er nicht. Darum kommt er nur bis zu einer Höhe von etwa 500 m vor. Der Baum gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und zur Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen. Er lebt wie unsere Gartenbohnen in Symbiose mit stickstofffixierenden Bodenbakterien. Man muss ihn daher nicht düngen, in Gegenteil: Er reichert den Boden mit Stickstoff aus der Luft an.Daher eignet er sich hervorragend für den Biolandbau. Der Baum wird sehr alt. Er kennt auch keine natürlichen Schädlinge.
Er blüht erst nach etwa sechs Jahren das erste Mal. Aus den trauben- bis kätzchenförmigen Blüten entstehen nach der Befruchtung wulstige, etwa 2 cm breite und 6 - 20 cm lange gerade, später oft auch gebogene Hülsen. Zuerst sind sie grün, dann werden sie lederig, braunschwarz und sehr hart. Sie hängen bis zu einem Jahr am Baum. Diese Hülsen heißen bei den Arabern Kharub, daher kommt der Name Carob. Johannisbrotbaum heißt er, weil angeblich Johannes der Täufer davon gegessen haben soll. Der botanische Namen heißt Ceratonia siliqua.
Das Holz des Baumes ist sehr widerstandsfähig gegen Fäulnis. Daher eignete es sich für Zäune und Fußbodenbeläge für Wanderstöcke und Werkzeugstiele.Daraus hergestellte Holzkohle brennt sehr lange. Wahrscheinlich wurde der Baum zuerst in Ägypten kultiviert. Man hat Belege, dass Pharaonen das Holz als Bauholz nutzten. Mit den Römern reiste der Baum dann nach Griechenland und später an alle Küsten des Mittelmeeres. Auswanderer brachten ihn schließlich nach Australien und nach Südamerika. Hauptanbaugebiete für die Industrie sind: Spanien, Italien, Portugal, Marokko und Zypern.
Ernte und Verarbeitung
Von August bis Oktober werden die Hülsen ähnlich wie die Oliven mit Stangen vom Baum geschlagen. Man darf nicht warten, bis sie von selbst vom Baum fallen, weil die natürliche Feuchtigkeit sie sonst sehr schnell verschimmeln lässt. Aus den grünen fleischigen Schoten wird der Saft (Kaftan) gepresst. Daraus kann man auch Kaftanhonig herstellen. Er wird zu Sirup eingedickt oder zu alkoholischen Getränken (Palo) vergoren. In Gegenden wo der Carobbaum wächst, werden die Hülsen frisch oder getrocknet als ganzes verzehrt. Schälen kann man sie nicht. Sie haben eine eigenartige Süße, weil viele einfache Zuckerarten darin vorkommen. Durch Mahlen des getrockneten und gerösteten Fruchtfleisches wird das bekannte Carobpulver gewonnen. Für hochwertiges Pulver verwendet man aber nur den Mittelteil der Hülse, denn die Enden sind meist bitter. Auch die Kerne werden entfernt und separat weiterverarbeitet.
Das Corobpulver ist fein wie Mehl. Je nach Röstung ist es hell- bis dunkelbraun. Zu dunkel sollte es nicht sein, sonst schmeckt es bitter. Das reine Pulver riecht und schmeckt genauso wie Kakaopulver nicht gut. Der gute Geschmack, an den man sich aber etwas gewöhnen muss, kommt erst beim Mischen mit anderen Zutaten so richtig zur Geltung. Es ist wichtig, nur kleine Mengen beizumischen, die ausreichend sind um das gewünschte Aroma zu erzeugen, ohne das der bittere Geschmack durchkommt. Das Pulver ist übrigens gut verschlossen und trocken gelagert jahrelang haltbar, weil es kaum Fett enthält. Im Naturkostladen kann man um die Weihnachtszeit herum manchmal auch die ganzen, getrockneten Hülsen kaufen.
Vorteile von Carob
Carob ist ein wertvolles, kaum verarbeitetes Naturprodukt. Durch den hohen Anteil an natürlichen Zuckerarten ist es ein Energiespender, der aber kaum Fett enthält. 100 g Pulver enthalten etwa 200 mg Fett und liefern 255 kcal; Kakaopulver im Durchschnitt etwa 470 kcal. Durch den hohen Ballststoffgehalt, vor allem Pektin und Tannin, fördert es die Verdauung, wohingegen Kakao eher stopft. Carob ist frei vom aufputschenden Theobromin und Koffein, welche im Kakao vorkommen. Es enthält wichtige Vitamine wie Betakarotin, und Riboflavin; auch Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalzium und Kalium. Das sollte aber nicht überbewertet werden, da die geringen Aufnahmemengen kaum ins Gewicht fallen. Carob wird ja eher wie ein Gewürz verwendet.
Verwendung
Überall dort wo Kakaopulver zum Einsatz kommt, kann man Carob verwenden. Es eignet sich als Überzug von Gebäck, Kuchen und Nüssen. Man kann das Pulver in Kuchenteig mischen. Es färbt den Teig aber dunkel. Das muss man berücksichtigen, wenn man helles Gebäck wünscht. Sehr gut macht sich Carob in selbstgemachtem Eis und in Getränken. Man kann es in Joghurt, Müsli und Milch mischen. Dem Einfallsreichtum sind kaum Grenzen gesetzt. Auch Kaffeeersatz aus Carob gibt es, den Karoben-Kaffee. Die Klebemittelindustrie verarbeitet Carob, auch wird es ins Tierfutter gemischt.
Johannisbrotkernmehl
Das Kernmehl darf nicht mit dem Carobpulver verwechselt werden. Es wird aus den separat vermahlenen Kernen gewonnen. Es ist ein helles, beinahe geschmackloses Pulver, das fast nur aus unverdaulichen Ballaststoffen besteht. Als E-Nummer 410 ist es als Zusatzstoff ein wichtiges Hilfsmittel in der Lebensmittelindustrie. Als wenig verarbeitetes, natürliches Dickungsmittel und als Stabilisator wird es bei Backwaren, glutenfreien Broten, Süßwaren, Puddings, Marmeladen, Speiseeis, in der Getränkeherstellung, für Suppen und Saucen verwendet. 1 Gramm vom Johanniskernmehl bindet kalt etwa 50 Milliliter Flüssigkeit und erhitzt bis zu 100 Milliliter. Johannisbrotkernmehl selber ist kein Geliermittel, aber es verbessert die Gelierwirkung von Agar-Agar, Carrageen und Xanthan. Daher wird es oft mit diesen zusammen eingesetzt.
Gesundheitliches Potential von Carobballaststoffen
Akute Verdauungstörungen wie Erbrechen, Durchfall, Colitis oder Zöliakie sind Anwendungsgebiete für die Verabreichung von Diätprodukten aus dem Kernmehl. Studien zeigen auch, dass man hohe Cholesterinspiegel und Triglyzeride damit behandeln kann. Dieser Effekt geht auf die Ballaststoffe zurück, die vor allem aus Galactose und Mannose bestehen. Auch die Polyphenole im Carob spielen dabei eine Rolle. Polyphenole senken den glykämischen Index von Lebensmitteln und wirken entzündungshemmend. Das wirkt sich vor allem bei Menschen mit metabolischem Syndrom aus. Menschen, die an diesem Syndrom leiden, haben einen gestörten Glukose- und Insulinstoffwechsel, gepaart mit hohem Blutdruck und zu hohen Fett- und Cholesterinwerten. Daraus resultiert meist auch Übergewicht. In einer Studie hat man Freiwilligen, die an diesem Syndrom litten, jeden Tag 15 g eines Carobballaststoffpräparates in Form von Frühstücksflocken, Früchteriegel und Getränkepulver zu essen gegeben. Nach sechs Wochen stellte sich heraus, dass das Gesamtcholesterin und das LDL wesentlich gesunken sind.
Auf der Goldwaage
Übrigens kommt das Wort Karat vom Carobbaum, der ja auf lateinisch Ceratonia heißt. Die ganzen Kerne wiegen fast alle ganz genau gleichviel, etwa 0,2 g, also ein Karat. Die Samen wurden im Altertum als Wiegegewichte für Gold und Edelsteine verwendet.
Carob ist wirklich Gold wert. Es ist so wertvoll, dass es in der täglichen Ernährung viel öfters verwendet werden sollte.
Rezepte
Erdnuss-Nutella
Ronaldo Oliveira
Fällt es dir schwer, neue Brotaufstriche auszuprobieren? Versuche dieses hier ob es nicht schnell gemacht ist und ganz lecker schmeckt!
½ TL Ahorn-Extrakt oder ein paar Tropfen Pfefferminz-Extrakt
1 TL Wasser
340 g Tofu fest
Anleitungen
Alle Zutaten außer Tofu in eine Küchenmaschine geben und gut vermischen.
Tofu hinzufügen und gut vermengen.
In Dessertschalen füllen und kühl stellen.
Gekühlt servieren.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
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