Jeder ist für seine Gesundheit verantwortlich!
19. September 2021 von Esther Neumann
Eigenverantwortung für die Gesundheit ist eine der wichtigsten Säulen unseres Gesundheitswesens. Auf ihr steht nicht nur unsere Lebensqualität, sondern auch die Finanzierung des Gesundheitssystems. Großartige Fortschritte in der Medizin und Forschung bescheren uns teure Behandlungen. Die Lebenserwartung der Menschen steigt, aber nicht immer die Lebensqualität.
Das Gesundheitssystem wird immer teurer. Wir dürfen uns nicht nur auf die Politiker und die Krankenkassen verlassen, wenn es darum geht, unsere Gesundheit zu bewahren oder wieder zu erlangen. Gesundheitspolitik steht immer im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Individuum. Wo liegt unsere Eigenverantwortung?
Ein Autofahrer rast über die Autobahn. Da leuchtet plötzlich auf dem Armaturenbrett eine Kontrolllampe auf. Schnell wird das Auto auf den Pannenstreifen gelenkt. Wo liegt der Fehler? Was muss unternommen werden, dass das Auto wieder einwandfrei funktioniert? Es ist der Keilriemen der Lichtmaschine. Die nächste Werkstatt wird angefahren und der Schaden behoben.
Wenn wir unserem Körper die gleiche Aufmerksamkeit schenken würden wie dem Statussymbol Auto, wäre es um unser Wohl besser bestellt. Mit dem Auto gehen wir regelmäßig zur Überprüfung. Wir brauchen das Pickerl, die Vignette, sonst dürfen wir gar nicht mehr fahren. Wie schaut es mit der Vorsorge für unseren Körper aus? Was verbirgt sich hinter der Vorsorge? Der Gang zum Arzt, die Vorsorgeuntersuchung oder doch mehr?
Vorsorge für unsere Gesundheit
Ganz entscheidend ist es, welchen Stellenwert wir einer gesunden Lebensweise einräumen. Dazu gehört eine vernünftige Ernährung, ausreichend Bewegung, eine intakte Um- und Arbeitswelt und die richtige Geisteshaltung. Es liegt zu einem großen Teil an uns, die Weichen Richtung Gesundheit zu stellen. Unsere Mündigkeit ist gefragt.
Eine Studie hat belegt, dass etwa 37% der Gesundheit vom Lebensstil abhängt. 29% machen die Erbanlagen aus, wobei auch hier der Lebensstil nochmals eine Rolle spielt, ob die Erbanlagen auch wirklich zum Tragen kommen oder nicht. 24% unserer Gesundheit geht auf Kosten der Umwelt und nur 10% auf die kurative Medizin.
Unsere Gesundheit ist Gabe und Aufgabe zugleich. Richtige Grundsätze müssen uns dabei leiten, denn Krankheit ist das Bemühen der Natur, den Körper von Zuständen zu befreien, die meist durch Übertretung der Naturgesetze entstanden sind.
Lebenslanges Lernen
Der Mensch stirbt zweimal. Das erste Mal, wenn er aufhört zu lernen. Dieses Sprichwort kommt ganz besonders zum Tragen, wenn es um unsere Gesundheit geht. Stecken wir den Kopf nicht in den Sand. Es ist unsere Aufgabe, zu lernen, wie unser Körper funktioniert. Wir lernen ihn auf diesem Weg erst richtig schätzen und verstehen, warum wir manches tun und anderes lassen sollen.
Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk, von einem großartigen Schöpfer ausgedacht. Derselbe Schöpfer will, dass wir gesund und glücklich sind. Er zeigt uns aber auch den Weg dazu in seinem Wort, der Heiligen Schrift.
Gebrauchsanweisung
Immer wenn wir ein Haushaltsgerät oder eine Maschine anschaffen, studieren wir die Gebrauchsanleitung. Wir wollen ja möglichst lange für unser Geld auch einen Gewinn haben. Und trotzdem veraltet eine Maschine relativ schnell. Sie landet auf dem Müll, ist überholt. Wie lange wollen wir aber mit unserem Körper auskommen? 75, 80 Jahre, wenn es hoch kommt 100! Und da sollte man keine Gebrauchsanweisung studieren und befolgen?
Die Grundsätze der Bibel sind eine Basis, auf die man sich verlassen kann. Sie werden nicht beim ersten Wind von Modeströmungen wieder umgeschmissen. Die wichtigsten Grundsätze sind wohl der freie Wille und die Liebe. Freier Wille macht verantwortlich. Es ist meiner freien Willensentscheidung überlassen, ob ich Gottes Ratschläge annehmen will. Und die Bibel ist voll davon. Lesen wir nur wieder einmal aufmerksam die weisen Sprüche Salomos durch.
Es ist auch mein freier Wille, ob ich meine Lebens- und Ernährungsweise in diese oder jene Richtung lenken will. Die Entscheidung liegt bei mir. Und die Folgen stehen im direkten Zusammenhang meiner Entscheidungen.
Eigenverantwortung heißt eigene Antworten geben auf die Fragen des Lebens, eigene Aktivitäten setzten, sich in Bewegung setzen, vernünftig zu konsumieren. Sozialer Druck löst Konsum hervor. Das zeigt sich beim Rauchen, beim Alkohol, bei der Ernährung und der Mode. Bin ich frei, zu meiner eigenen Entscheidung zu stehen und die Folgen zu tragen?
Über allem die Liebe
Gesund leben alleine ist aber zu wenig. Bewegung alleine wird es nicht vermögen, mich gesund zu erhalten. Wir müssen in jeden Bereich unseres Lebens die Liebe Gottes hineinlassen. Gottes Liebe und die Liebe zu den Mitmenschen hält gesund und heilt. Das hat sicher schon jeder einmal selber erlebt. Wenn man sich auf jemanden freut, jemanden gernhat, lebt man ganz anders. Man bekommt Kraft, geht Probleme ganz anders an. Haben wir Schönheit und Liebe vor Augen, regt das unsere Hormone an. Endorphine – Glückshormone werden ausgeschüttet. Damit lebt es sich gesünder.
Es ist immer einer da, der mich liebt – Gott und Jesus Christus, sein Sohn, der mich so sehr geliebt hat, dass er sein Leben für mich gegeben hat. Dieses Wissen hilft mir, auch meinen Nächsten zu lieben. Dadurch wird das Leben freudiger und angenehmer. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Durch Krankheit den Wert der Gesundheit erkennen
Gesundheit kann man erhalten oder durch viel Geduld wieder erlangen. Es ist sicher nicht die Absicht unseres Schöpfers gewesen, unseren Körper, den er so wunderbar bereitet hat (Psalm 139, Vers 14), zu Schaden kommen zu lassen. Schuld an Krankheit und Not ist meist der Ungehorsam des Menschen gegenüber Gottes Gesetzen. Von Hippokrates stammt der Ausspruch: „Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen kleinen Sünden wider die Natur. Wenn diese sich gehäuft haben, brechen sie scheinbar auf einmal hervor.“
Krankheiten werden auch durch seelisches Fehlverhalten ausgelöst. Egoismus, Schuld, Angst, Überforderung können Menschen seelisch und organisch krank machen. Wir kennen dafür den Begriff „Psychosomatik“. Auch hier setzt meine Eigenverantwortung ein. Will ich mich mit negativen Gedanken herumquälen oder suche ich Hilfe bei Gott und bei den Mitmenschen? Die Entscheidung liegt bei mir. Ein weiterer Gedanke zur Verantwortung: Kein Mensch ist alleine krank. Seine Umgebung leidet immer mit. Darum ist der Ausspruch: Ich kann mit meinem Körper machen was ich will, eigentlich falsch. Wenn es mir nicht gut geht, leiden meine Angehörigen mit. Auch für sie habe ich Verantwortung. In der Liebe liegt Verantwortung.
Vom Sinn der Krankheit
Hat Krankheit überhaupt einen Sinn? Wir werden ihn sicher nicht sofort begreifen und wollen hier auch nicht weiter darüber nachdenken. Aber eines können wir nach jeder Genesung machen: die Weichen neu stellen, gute Vorsätze ausführen, mit unseren Kräften, die nun einmal begrenzt sind, gut haushalten und vor allem dankbar sein für die wieder erlangte Gesundheit.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
Ein Artikel von RundumGesund.org