Der erste Schritt zur Entwicklung einer neuen Gewohnheit

Hast du dich jemals gefragt, wie eine Gewohnheit entsteht? Fällt es dir schwer, deine Gewohnheiten zu ändern? Damit bist du nicht allein. Werfen wir einen Blick auf den richtigen Weg, um Gewohnheiten nachhaltig zu ändern.

Der erste Schritt zur Entwicklung einer neuen Gewohnheit

Unser Verstand arbeitet mit Gedanken, Gefühlen und Handlungen, die zu Einstellungen und Entscheidungen führen. Wir denken, fühlen und tun etwas. Indem wir die gleichen Handlungen Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr wiederholen, schaffen wir eine Gewohnheit. Durch die Wiederholung von Gewohnheiten, sei es beim Essen, bei der Kleidung oder bei der Art und Weise, wie man denkt und mit sich und anderen umgeht, wird der Charakter geformt. Wiederholte Handlungen formen also unseren Charakter. Die Reihenfolge ist:

  • Gedanken führen zu Gefühlen
  • Gefühle führen zu Handlungen
  • Handlungen erzeugen Gewohnheiten
  • Gewohnheiten bilden Charakter

Erinnerst du dich noch daran, wie du deine ersten Fahrstunden genommen hast? Eine Zeit lang, auch nachdem du deinen Führerschein in der Tasche hattest, musstest du ein wenig überlegen, welches Pedal du zum Beschleunigen benutzt und welches die Bremse ist, wann du signalisieren musst, um abzubiegen und wann du den Gang wechseln musstest, nicht wahr? Und vielleicht musstest du sogar einen kurzen Blick auf die Schaltung werfen, um zu sehen, welcher Gang eingelegt ist. Aber im Laufe der Zeit hast du eine Gewohnheit entwickelt, und du schaltest, ohne nachzudenken, und ohne auf die Schaltung schauen zu müssen. Es ist eine Gewohnheit entstanden, eine Konditionierung.

Um eine neue Gewohnheit zu schaffen, sind Anstrengung, Ausdauer und Selbstbeherrschung erforderlich. Schau dir diesen Text an:

Die Kraft der Selbstbeherrschung wird durch Übung gestärkt. Was anfangs schwer erscheint, wird durch ständige Wiederholung leicht, bis das richtige Denken und Handeln zur Gewohnheit wird.E.G.White, Mind, Character and Personality Vol, 1, p. 285.

Gehirnzellen, Neuronen, bilden einen elektrochemischen Schaltkreis im Gehirn, ein Netzwerk mit Milliarden von Neuronen, die miteinander kommunizieren. Wenn du gewohnheitsmäßig auf dieselbe Weise über ein bestimmtes Thema denkst, wird dieser Gedanke zu einer tief verwurzelten Überzeugung in deiner Psyche. Deine gewohnheitsmäßige Denkweise wird dann zu einem starken Einfluss in deinem Leben und wirkt sich auf deine Beziehungen, deine Arbeit und dein soziales Leben aus. Wir werden zu dem, worüber wir am meisten nachdenken. Die Schaltkreise des Gehirns sind so aufgebaut, dass sie Funktionen stets wiederholen, die im Laufe der Zeit konditioniert wurden; dies wird als Gewohnheit bezeichnet.

Neuronen, die einen neuronalen Pfad im Gehirn bilden.

Menschen, die daran gewöhnt sind, die negativen Seiten der Dinge zu sehen, die dazu neigen, ihre Gedanken auf tragische Dinge zu richten, die immer pessimistisch denken, begünstigen, dass das Gehirn in ungesunder Weise funktioniert. Studien der Positiven Psychologie zeigen, dass die Kultivierung von Gedanken der Dankbarkeit und Hoffnung auch der körperlichen Gesundheit zuträglich ist. Wenn ein Mensch jedoch negative Gedanken und Vorstellungen hegt, wird sein Immunsystem beeinträchtigt, was die Entstehung von Infektionen erleichtern kann.

So haben beispielsweise Forscher der Universität von Arizona bei der Untersuchung von Stress festgestellt, dass Menschen, die aufgrund von Verlusten im Leben die Hoffnung verloren haben, nicht nur häufiger an Infektionen erkrankten, sondern auch länger brauchten, um diese zu überwinden. Der Grund dafür ist, dass Traurigkeit die Immunität zu schwächen scheint, so dass Abwehrkräfte wie T- und B-Lymphozyten Viren und Bakterien weniger wirksam bekämpfen können, d. h. die mentale Einstellung wirkt sich auf den Körper aus, was zu psychosomatischen Erkrankungen und klinischen Situationen wie einem geschwächten Immunsystem führen kann.

Wer also schlechte Denkgewohnheiten kultiviert, wird im Laufe seines Lebens mehr körperliche Beschwerden haben. Aber auch das Gegenteil ist der Fall: Gute körperliche Gewohnheiten, eine positive, optimistische, hoffnungsvolle geistige Einstellung und Gottvertrauen machen es unserem Körper leichter, besser und schützender auf Krankheiten zu reagieren. Die gute Nachricht ist, dass es in unserem Gehirn einen Mechanismus namens Neurogenese gibt, der mit der Flexibilität des Gehirns, der Neuroplastizität, zu tun hat, einer Art biologischer Widerstandsfähigkeit. Mit anderen Worten, eine Möglichkeit der Veränderung.

Anders ausgedrückt: Gehirnzellen, die sich daran gewöhnt haben, auf einem süchtig machenden neuronalen Weg zu funktionieren, können im Erwachsenenalter wieder zur Normalfunktion zurückkehren, so dass es möglich ist, eine neue Gewohnheit zu entwickeln. Einigen Studien zufolge kann eine neue Gewohnheit in drei Wochen oder 21 Tagen aufgebaut werden. Andere Studien haben gezeigt, dass es 40 Tage dauert, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln. Das Wichtigste ist, dass dies möglich ist.

Befreit von der Gewohnheit, die wie Handschellen einschränkt

Es ist jedoch wahr, dass Veränderungen in vielen Fällen nicht einfach zu erreichen sind. Manche negativen Gewohnheiten brauchen mehr als nur physische und psychische Ressourcen, um zu verschwinden oder unter Kontrolle zu kommen. Es gibt Gewohnheiten, die so tief im Menschen verwurzelt sind, die ihn schon so viele Jahre begleiten und die ungesundes Vergnügen mit einem starken Gefühl der Befriedigung erzeugen, dass Willenskraft allein nicht ausreicht, um sie zu durchbrechen. Daher ist es notwendig, an eine höhere Macht zu glauben, die ich Gott, den Schöpfer, nenne, um uns die Kraft zu geben, diese schlechte Gewohnheit zu überwinden.

Möchtest du eine schlechte Angewohnheit in deinem Leben ändern? Mache den ersten Schritt. Setze dir ein Ziel. Zum Beispiel: Nur für heute werde ich diese schlechte Angewohnheit nicht praktizieren. Mit anderen Worten: Der Kampf findet heute statt! Wie der morgige Tag aussehen wird, überlasse ich dem morgigen Tag. Vielleicht musst du damit kämpfen, den Tag aufzuteilen, in dem Sinne, dass du beschließt, die schlechte Angewohnheit zumindest am Morgen zu vermeiden. Treffe die Entscheidung, indem du zu dir selbst sagst: Heute Morgen werde ich nicht….tun oder zu mir nehmen. Nenne die Sucht, die du an diesem Tag nicht praktizieren möchtest. Wenn du spürst, dass eine schlechte Gewohnheit von dir Besitz ergreift, wende dich an geistliche Ressourcen, wie es die Mitglieder der Anonymen Alkoholiker tun:

  1. Eingeständnis der eigenen Ohnmacht gegenüber der schlechten Angewohnheit.
  2. Der Glaube, dass eine Macht, die größer ist als man selbst, der Gott des Universums, einem helfen kann.
  3. Entscheide dich, deinen Lebenswillen der Obhut dieses Schöpfergottes zu überlassen.

Fange also an zu glauben. Glaube daran, dass es möglich ist, eine schlechte Gewohnheit zu ändern, denn es wird sich lohnen, die Früchte seiner richtigen Entscheidungen zu ernten.

Dr. Cesar Vasconcellos de Souza

Dr. Cesar Vasconcellos de Souza

Dr. Cesar Vasconcellos de Souza arbeitet als Psychiater und ist vielerorts für seine tiefgehenden Vorträge bekannt. Er ist Autor von 3 Büchern, seit 25 Jahren Kolumnist des Gesundheitsmagazins „Vida e Saúde“ und hat eine regelmäßige Sendung auf dem Fernsehkanal „Novo Tempo“.

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Ein Artikel von RundumGesund.org